http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2019-39/0134
Im Verlauf der Recherchen fugte sich ein Puzzleteil ins andere, sodass den Schülerinnen
und Schülern das Bild über jüdisches Leben in und um Kenzingen sich
nach und nach vervollständigte. Vor allem die Gespräche mit Alice Dreifuss
Goldstein - eines davon ist auf der Website des Gymnasiums nachzuhören - vermittelte
den Schülerinnen und Schülern einen äußerst eindrücklichen Einblick in
das Leben der gebürtigen Kenzingerin und den Umgang mit Menschen jüdischen
Glaubens. Dass die jüdischen Familien vor der Machtergreifung Hitlers in Kenzingen
sehr geschätzt wurden, war für die Schülerinnen und Schüler eine neue
Erkenntnis. Das individuelle Leid, die Ausgrenzung und Diffamierung in einem
persönlichen Zeitzeugengespräch mit Alice Dreifuss Goldstein zu erfahren, machte
die Schülerinnen und Schüler sehr betroffen. Die Kenzinger Schülerin Luisa
Scheufler verfasste im Anschluss an die Gespräche eine empathische Reportage
für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, in der sie aufzeigte, wie die Erlebnisse in
Kenzingen das weitere Leben von Alice Dreifuss Goldstein beeinflussten.
Innerhalb von vier Monaten mit vielen gemeinsamen Redaktionssitzungen gelang
es der überaus engagierten und an der Sache sehr interessierten Schülergruppe
anhand der Broschüre einen eindrücklichen, fundierten und anschaulichen Überblick
darüber zu geben, wie sich jüdisches Leben in und um Kenzingen gestaltete.
Der Beitrag wurde für den Rolf-Joseph-Preis eingereicht. Ende Juli 2018 erhielten
sie die Nachricht, dass sie mit ihrem Beitrag einen der ersten drei Plätze belegen
würden. Am Ende der Sommerferien fuhren alle beteiligten Schülerinnen
Abb. 5: Rundgang durch die Ausstellung in der Aula des Gymnasiums; vorne von rechts
nach links: Sabine Wölfle/MdL und Schirmherrin, Heribert Hertramph/Schulleiter, Irene
Epstein De Cou, BM Matthias Guderjan, Günter Krug/ehemaliger Schulleiter und Renate
Oesterle/Leiterin der EINE-WELT-AG.
132
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2019-39/0134