Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
40. und 41. Jahrgang.2020/2021
Seite: 61
(PDF, 44 MB)
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Hieran ist die Bedingung geknüpft, dass jeder Betrieb seine Arbeitszeit durch Plakatanschlag
am Eingang des Betriebes gut sichtbar anbringt und gleichzeitig das
örtlich zuständige Gouvernement Militaire über die gewählte Arbeitszeit unterrichtet
. Es kann auch nach 21.00 Uhr Strom bezogen werden26". Die Französische
Militärbehörde wachte über die Einhaltung der vorstehenden Vorschriften, deren
Nichtbeachtung mit Geldstrafen geahndet wurde.

2. Umstellung der Stromversorgung von Gleichstrom auf Wechselstrom 1939 - 59

„ Kenzingen wird noch durch ein Gleichstromnetz versorgt, das früher oder später
auf Drehstromversorgung umgebaut werden muss. Schon aus diesem Grunde ist
es zweckmäßig, die bis jetzt gemachte Rücklagen zur allmählichen Umstellung
des Netzes zu verwenden, zumal der Umbau immer teurer wird, je später er in Angriffgenommen
wird. Durch die Verwendung von Wechselstrom fallen außerdem
die Gleichrichterverluste weg und die Verwendung der teuren Batterie ist nicht
mehr erforderlich27".

Die Stadt nahm diesen Rat leider erst 1939, kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs
, auf. Im E-Werk war eine 20 / 0,4 kV-Transformatoren-Station einzurichten
. Das Gleichstromnetz 2 x 115 V hatte die Stromkunden bis zur Umstellung
ihrer Anlagen auf Drehstrom 220 / 380 V weiterhin zu versorgen und solange in
Betrieb zu sein. Eine Gleichrichteranlage musste beschafft werden, um, falls einer
der beiden Gleichstrom-Generatoren ausfiele, Drehstrom in Gleichstrom umzuformen
.

Die Stadt bemühte sich bei Fa. BBC, Mannheim, um den Austausch des einen der
beiden Gleichstromgeneratoren gegen einen Drehstromgenerator (einschl. Erreger
- und Schnellreglereinrichtung und Schaltanlage), was bei der kriegsbedingten
strengen Bewirtschaftung technischer Produkte auf enorme Schwierigkeiten stieß.
In den letzten Dezembertagen 1942 wurde der Gleichstromgenerator des einen
Maschinensatzes gegen den am ca. 15. Dezember 1942 von BBC Mannheim gelieferten
Drehstromgenerator ausgetauscht. Bemerkenswert dabei ist, dass die Arbeiten
von sieben französischen dienstverpflichteten Monteuren (Zivilarbeitern)
durchgeführt wurden, die BBC wie folgt ankündigte: „Nachdem obengenannte
Leute die deutsche Sprache nicht beherrschen, bitten wir die Bahndienststellen
und behördlichen Organe, den Leuten behilflich zu sein und evtl. Schwierigkeiten
, die bei der Reise auftreten könnten, zu beheben. Am Empfangsort Kenzingen
werden diese Leute durch unseren Montageinspektor August Lindner abgeholtu.
Der älteste war 30 Jahre alt, der jüngste 20. Nach Abschluss der Arbeiten in Kenzingen
wurden sie nach Metz (Lothringen) abkommandiert.

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