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Der

Gemeinderat der Stadt
Meersburg.

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F. S. Meyer dankte freudig überrascht: „Lm Laufe der Zeit ist mir die Stadt lieb geworden und
ans Herz gewachsen, wie eine zweite Heimat. "54

1919 trat Franz Sales Meyer in den Ruhestand. Wie viele andere verlor er in den Jahren der
Inflation 1922/23 sein Vermögen, aber nicht seinen Humor: „Die Zeit ist schlecht, dass Gott erbarm
- Das Leben ist kein Schleck. Nun sind wir endlich bettelarm - Und waten durch den Dreck."
Das hielt ihn jedoch nicht davon ab, sein geliebtes Meersburg weiter zu besuchen.

Zum 75. Geburtstag gratulierte Bürgermeister Dr. Moll: „Alle Jahre, soweit unser Gedächtnis
reicht, sehen wir in den ersten Augusttagen einen kleinen Mann in silbergrauem Haar durch
Straßen und Gassen [...] gehen. Er beschaut die alten Bäume und altbekannten Ruheplätze, sieht
nach den jungen Bäumchen, nach Linden, Kastanien [...] nach alten malerischen Winkeln und
neugewordenen Häusern. Es ist Professor Franz Sales Meyer f...] der älteste und treueste Sommergast
[...]. Zufrieden raucht er ein Pfeifchen, geht ins Wasser zum Baden, wenn es den jüngeren
schon längst zu kalt geworden ist, und läßt sich [...] einen zarten Rettig und würzigen Kräuterkäse,
den man hier zu Lande,Laussalbe1heißt, vergnüglich schmecken. [...] Unser Städtchen hat in den
letzten Jahrzehnten aus fern und nah keinen größeren Freund gefunden; heute noch überlegt er jeden
möglichen Fortschritt der Verschönerung für unsern Ort, hilft mit gewandtem Zeichenstift und
vieljähriger Erfahrung, mit seiner genauen Kenntnis von Weg und Steg, von Feld und Wald unserer
Gemarkung [...] Die Entwicklung unseres aufstrebenden Fremdenortes ist dem 75-jährigen eine

54 Der Ehrenbürgerbrief existiert heute leider nicht mehr. Er ist wohl beim Bombenangriff 1942 auf Karlsruhe einem Brand zum Opfer
gefallen, bei dem auch sein Schwiegersohn, der Zeichenlehrer Emil Bödingheimer getötet wurde. Auch der Plan zur Gestaltung det
Butgweganlage ist nicht auffindbar.

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