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Die Usenberger als
Adelsgeschlecht im Breisgau
Helen Strotz
Die mittelalterliche Geschichte Kenzingens ist eng verwoben mit der Adelsfamilie
derer von Usenberg. Wer war dieses Adelsgeschlecht, das 1379 im so genannten
Mannesstamm ausstarb und das die Geschichte im nördlichen Breisgau
maßgebend mitprägte? Blickt man in die landesgeschichtliche Forschung, so
wird man schnell feststellen, dass die Herren von Usenberg häufig als treue
Gefolgsleute der Basler Bischofskirche angesprochen werden. Doch war diese,
sicher wichtige Bindung, die einzige, die zu ihrer dominanten Positionierung im
Breisgauer Adelsgeflecht führte und war sie so eng wie allgemein angenommen?
Welche anderen institutionellen Bindungen waren noch wichtig? An dieser Stelle
sollen neue Schlaglichter auf das Verhältnis zur bischöflichen Kirche, aber auch
zu den Herzögen von Zähringen gesetzt werden.
Abb. 1: Das Wappen der Usenberger zeigt
in blau einen silbernen Flug, wie hier auf
einem Ausschnitt aus der Zürcher Wappenrolle
zu sehen. Zürich, Schweizerisches
Nationalmuseum, AG 2760: Zürcher Wappenrolle
(https://www.e-codices.unifr.ch/
de/list/one/snm/AG002760).
Die späteren Herren von Usenberg gehen nach einhelliger Meinung der Forschung
auf die weit verzweigte Adelssippe der so genannten Hessonen zurück1. Die
genauen genealogischen Verhältnisse sind aufgrund der Quellenlage und der
noch fehlenden Zubenennung unklar. Auch für die Grafen von Nimburg, die
Herren von Eichstetten, Kenzingen, Rötteln und Schwarzenberg wird gemeinhin
eine Abstammung von ebendieser Adelssippe vermutet; all diese Geschlechter
gelten damit auch als Verwandte der Herren von Usenberg2. Letztere hatten ihren
Besitzschwerpunkt im und um den Kaiserstuhl3. Die namensgebende Burg des
Geschlechtes befand sich bei Breisach, ist allerdings abgegangen.
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