Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
42., 43. und 44. Jahrgang, Jubiläumsband „775 Jahre Stadt Kenzingen“.2022-2024
Seite: 154
(PDF, 79 MB)
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Aktuelle Grabungsergebnisse in Kenzingen

Andreas Haasis-Berner

Seit dem letzten Bericht über die archäologischen Untersuchungen in Kenzingen
sind vier Jahre vergangen. In dieser Zeit fanden vor allem die Untersuchungen
im Bereich der ehemaligen Tortürme statt. Diese Untersuchungen erbrachten
wichtige Hinweise auf das Aussehen und die Entstehung der Stadtbefestigung
an dieser Stelle, führten aber auch zur Überprüfung und Neubewertung der alten
Aussagen. Aus diesem Grund reicht der Verweis auf die Publikation von 2020/21.1
In diesem Aufsatz sollen die neuen Ergebnisse präsentiert werden.

Zur Stadttopographie

Die Stadt Kenzingen erstreckte sich auf einer Fläche von 12 Hektar.2 Sie wurde
durch eine doppelte Stadtbefestigung geschützt, die - von innen nach außen
gesehen - aus einer Stadtmauer, einem unmittelbar davorliegenden Stadtgraben,
einer 6-7 m breiten Freifläche, einer weiteren Stadtmauer sowie - auf der Ost-,
Nord- und Südseite - einem weiteren Graben bestand. Der äußere Graben ist heute
in Form der Kleinen Elz weitgehend erhalten, wenngleich die Breite des Grabens
im Vergleich zu früher deutlich geringer ist. Auf der Südseite schmiegte sich die
Stadt an die Elz an, so dass hier kein zweiter Graben erforderlich war. Die Elz
reichte ehemals aber näher an die Stadt als heute. Ursprünglich gab es nur zwei
Durchgänge durch die Befestigung: dort, wo die Hauptstraße jene querte. Hier
befanden sich auch die Tortürme. Das nördliche Tor wird Niedertor bzw. Unteres
Tor genannt, das südliche Tor Obertor bzw. Oberes Tor (auch Wassertor).3 Nieder-
und Obertor hatten einen Grundriss von 10 x 10 m und eine Höhe von etwa 35
m. Entlang der Stadtmauer gab es keinen Weg, sondern die Häuser wurden (um
1300) direkt an die Mauer gebaut.

Die Ergebnisse der Grabungen 2019 und 2020
Die Grabung am Niedertor (2019)

Bei den Grabungen im Jahre 2019 durch die Firma archaeotask (Grabungsleitung
Francisco Jose Gömez Blanco) wurden die Fundamente des Torturmes, der
Stadtmauer, der steinernen Brücke über den inneren Graben und die Fundamente
des äußeren Tores dokumentiert.4

Der Torturm weist einen Grundriss von 10 x 10 m auf. Die Stadtmauer ist in
diesem Bereich nur 0,8 m breit. Dieser verhältnismäßig geringe Wert dürfte
dadurch zu erklären sein, dass bei der Ausgrabung der Bereich erfasst wurde, der
unter der Oberfläche liegt und somit die innere Futtermauer des Stadtgrabens. Das
würde bedeuten, dass die Stadtmauer nicht von der Sohle des Grabens aus schon
1-1,5 m mächtig war, sondern nur im Bereich des Aufgehenden.

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