Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 39
(PDF, 125 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1874/0047
Ueber die Unsterblichkeit der Seele. 89

Leibes habe, dass die organischen Formen abhängig von
einer Funktion der unbewussten Seele seien, dass der Leib
einerseits als Herr der Seele, andererseits als Diener und
Geschöpf der Seele zu betrachten sei und dass, wenn die
-Form des Leibes zwar nicht das Bild der Seele, er doch ihr
Zeichen und Symbol sei und daher nicht im Mindesten
gleichgültig für sie. Die Frage über die Entstehung der
Seele beantwortet der Verfasser dahin, dass, da aus Nichts
nichts werden könne, die Seele nicht aus Nichts erschaffen sein
könne. Er lobt daher diejenigen Kirchenväter, welche nach
seiner Auffassung die Seele nicht als Geschöpf betrachtet
wissen wollten, sondern nur den Menschen als Geschöpf
setzten, seine Seele aber als in Gott ewig gegeben behauptet
hätten. Nach ihm hat also die Seele ihr Sein in Gott
und zwar in dem Sinne, dass Gott die Substanz der Seele
sei. Den Widerspruch, dass die Seele Substanz sei und doch
Gott ihre Substanz, erklärt er für bloss scheinbar. „Denn
nur dann wäre die Seele in einem Andern und nicht in
sich, wenn diess Andere ein Anderes und nicht sie selbst
wäre .... Wenn wir die Seele in Gott setzten, so können
wir keine substantielle Verschiedenheit annehmen, sondern
Gott ist das Sein der Seele, und ihre Eigenheit im Ver-
hältniss zu andern Seelen ist nur die individuelle Anschauung
von diesem Sein, das Gefühl und Wissen und Thun aus
dem Standpunkt des Theils im Verhältniss zum Ganzen."
Hiermit verwirft der Verfasser den Creatianismus wie nicht
minder den Traducianismus in seinen drei Formen (Erzeugung
aus dem Leibe, der Seele, dem Geiste?) und entwickelt
seinen Lösungsversuch von der früher angedeuteten
Weltansicht aus. Nach diesem müssen alle Substanzen,
Atome oder Monaden (Reale, Urpositionen) mit der uns als
materiell erscheinenden Welt einerlei Wesens sein und nur
als in verschiedener Thätigkeit oder auf verschiedener Entwicklungsstufe
begriffen vorgestellt werden. „Desshalb ist
uns am nächsten stehend die Entwickelungsstufe der Thierseelen
, und dieser nähern sich wieder die in den organischen
Processen thätigen Substanzen, und so herab bis zu den
Thätigkeiten der elementaren Natur. Darum ergibt sich
nun klar und evident, dass auch die Seele des Menschen,
da sie bloss höher entwickelt ist, alle diese sogenannten
thierischen materiellen Thätigkeiten ebenfalls als Momente
ihrer Geschichte in sich trägt, und dass sie daher mit dem
Leibe vollkommen bequem zusammenleben und wirken kann,
da sie auf diese Wechselwirkungen durchaus oingerichtet
ist.4* Nur sofern — erläutert der Verfasser— der Bildhauer
als Künstler selbst auch Arbeiter ist, kann er die Arbeiter
gebrauchen. Ebenso hat die Seele im Verkebr mit dem


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1874/0047