Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 277
(PDF, 125 MB)
Bibliographische Information
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Curioaa d. Zeitschrift für exacte Phil, von Dr. Fr. Hoffmann. 277

Geist und Charakter" der Schrift bekunden sollten. In
dem zweiten Bande derselben ist auch ein philosophischer
Aufsatz enthalten, verfasst von Franz Hoff mann mit der
Ueberschrift: „Franz von Baaders Stellung in der Geschichte
der Philosophie." Als philosophischen Repräsentanten des
Geistes des geeinigten Deutschlands hat der Herr Herausgeber
also Baader gewählt, den Mann, wie er hinzusetzt,
„geweihtester, tiefster Specnlation, der am meisten die
Grundgedanken christlicher Wahrheit zu fruchtbaren Ideen
des philosophischen Geistes gestaltet hat." S. 343. Den
Mann, welchen der Herr Verfasser der Abhandlung „als
den Philosophen der Zukunft" zu bezeichnen für gut findet,
für dessen Anerkennung sich bereits die Zeichen mehren
sollen. S. 340. In diesem Aufsatz wird vielleicht noch mehr
vom Naturphilosophen Oken, als von Baader gehandelt; und
es wird Oken nicht nur überhaupt ein religiöser Standpunkt,
sondern sogar ein christlicher Theismus vindicirt. Die Ausdrücke
für den krassesten Pantheismus, oder, was hier dasselbe
ist. für Naturalismus können nicht stärker gewählt
werden, als die sind, welche hier aus den Schriften Okeris
mitgetheilt werden. Z. B. das Weltall ist die Selbsterscheinimg
und Selbstverwirklichung Gottes. Die Naturphilosophie
ist die Wissenschaft von der ewigen Verwande-
lung Gottes in die Welt. Die individuelle Unsterblichkeit
wird geradezu und mit dürren Worten geleugnet, so dass
es selbst sein Apologet erkennt. Nur die Welt oder Gott
als Wesen der Totalerscheinungen ist beharrlich. Sollten
die Individuen nicht sterben, sondern ewig leb<m. so müsste
die Welt sterben, denn das Leben der Welt besteht in
dem Wechsel der Pole. S. 308 f. Hier nun findet selbst
der Herr Verfasser dieser Abhandlung wenigstens „einen
pantheistischen Zug." Aber nichts desto weniger nimmt er
Oken nicht allein in Schutz gegen die Beschuldigung des
Pantheismus oder Naturalismus, sondern will ihn auch als
einen christlichen Theisten, der auf dem Standpunkt des
Glaubens an die Trinität steht, verehrt wissen. Wahrlich,
Strauss hätte nichts, gar nichts an seiner pantheistischen
oder naturalistischen Weltanschauung zu ändern, nur ein
klein wenig die Ausdrücke mehr nach dem Geschmacke
der christlichen Pantheisten zu modeln brauchen, und man
würde nicht verfehlt haben, ihn auch von sehr positiver
Seite her als einen christlichen Theisten zu begrüssen. —
Sonderbare Menschen! Wie genügsam und zuvorkommend
sie sind, wenn es gilt, auch den krassesten Pantheismus
und Naturalismus als Zeugniss unanfechtbarer Gläubigkeit
aufzustellen, und wie bereitwillig auf der anderen Seite, alles,


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