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Curiosa d. Zeitschritt für exacte Philos. von Dr. Fr. Hoffmann. 281
Gegensatz obwalte, aber bezüglich des G-ottesbegriffs doch
nicht der diametrale, wie er zwischen dem reinen Naturalismus
und dem Spiritualismus besteht.*) Endlich zeigte
ich, dass Baader im Princip /. G. Fichte, Schelling, Oken,
Hegel weit überflügelt habe durch seine geniale Fassung
des G-ottesbegriffs und der Schöpfungslehre, durch welche
die Ueberweltlichkeit Gottes wie der Ursprung aller Wesen
aus und durch Gott ohne Vermischung oder Vereinerleiung
des Wesens Gottes und des Wesens der Welt unerschütterlich
festgestellt worden sei. Das Mildeste, was ich daher
von der Auffassung des Herrn Recensenten bezüglich meiner
Darlegungen über Oken sagen kann, ist, dass er mich gar
nicht verstanden hat, vielleicht, weil er, während ihm doch
der Formunterschied des gemeinen Pantheismus und des
Persönlichkeitspantheismus, der wieder in unterschiedene
Formen zerfällt, nicht unbekannt sein kann, diese Unterschiede
keiner 3rnsten Beachtung würdig erachtet. Mit
Unrecht, weil diese Formen nun einmal geschichtlich vorhanden
sind, daher auch unausweichlich der kritischen Be-
urtheilung zu unterstellen sind, und weil der Persönlichkeitspantheismus
die Ungenüge des gemeinen Pantheismus beweist
und die Erhebung des Denkens zum Theismus vorbereiten
kann, wie er denn in seiner höchsten Form die nächste
Vorstufe der sollen Wahrheit ist. AVer sich d-irüber verwundert
, von mir angegeben zu finden, dass der als reiner
Naturalist verrufene Oken von Gott als Persönlickeit und
von drei Personalitäten in Gott spreche, der hat vor
Allem die Naturphilosophie Oken's nachzuschlagen und nachzusehen
, ob das in ihr steht, was ich ihn s\<>en lasse. Er
wird sich davon überzeugen, dass es darin steht, und diess
ist für meine Rechtfertigimg genug.
Wer sich mit Erdmann erlauben will, zu sagen, wo das
Wort Geist von Oken gebraucht werde, geschehe diess
im weitesten Sinne des Wortes (aber Oken spricht auch von
der Persönlichkeit Gottes, gibt es auch da einen weitesten
Sinn des Wortes?!), so dass darunter zur Noth auch Melissengeist
und dergl. gebraucht werden könne, würdigt
Oken in einer Weise herab, die gar nicht im Einklang mit
dem als grundehrlich anerkannten Charakter des Mannes
steht. Wenn der Herr Eecensent meint, Strons$ dürfte nur
ein klein wenig die Ausdrücke modeln, um den Positiven
*) In abgeleiteten Lehren kann man wohl von einem diametralen
Gegensatz zwischen Oken und Baader sprechen, was in meinem Aufsatz
nicht geleugnet wurde, übrigens deutlich genug sich daraus erkennen
Hess, aber näherer Besprechung an anderem Orte tiberlassen werden
konnte.
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