Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 528
(PDF, 125 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1874/0534
528 Psychische Studien. I. Jahrg. 11. Heft. (November 1874.)

Correspondenz.

Dem Anonymus auf sein erneutes Schreiben, von dem er zwar selbst glaubt, dass
wir es nicht i m Spiegel einstecken werden, in welchem er aber am Schlüsse „den Nächsten
nur zur Wahrheit bekehren zu wollen" erklärt, während er Eingangs wie Ausgangs
desselben die gröbsten Unhöflichkeiten, Ausfälle und selbst Drohungen damit verknüpft,
deren volle Veröffentlichung wir einstweilen noch hinter den Spiegel der Oeffent-
lichkeit stecken und nur Einiges davon wie eine ihn warnende Ruthe hervorblicken lassen
wollen, erwiedern wir nur im Interesse unserer auf seine gründliche Kenntniss in unserer
Streitfrage gewiss gespannten Leser, dass wir uns in der That von einem solchen
heimlichen Gegner schon nach seinen ersten Stilproben einer derartigen weisheitsvollen
Theorie versehen konnten, wie er sie uns nunmehr in Sachen des Herrn Chevalier de
Rappard gegen uns, in dessen Correspondenz mit uns er sbhso unberufen gemischt hat,
vorträgt. Er sagt: — „Wenn Adelma v. V. in ihren 5Studien über die Geisterwelt'
auch die Rcincarnation annimmt," [als>o doch, tiotz vorl erigen Leugnens von Seiten
des Anonymus?!] „so nichts destoweniger geht sie schnursrracks Allan Kardec entgegen
—u [also giebt es zwei von einander absolut verschiedene Reincarnations-
lehren?] — „und Sie, allweiser Mann! scheinen davon keim Idee zu haben, obgleich
Hie sich als alleiniger berechtigter Kenner oben aufstellten" — [wir haben nur, nebenbei
bemerkt, S. 258. der „Psych. Stud." in einer Anmerkung auf das vergleichende
Studium der Reincarnationslehre mit dem philosophischen Spiritualismus hingewiesen,
ohne uns selbst ein entscheidendes Urtheil zu erlauben!] — ,und mit Ihrer Weisheit
vor den Augen Derer lächerlich machen, die die Sache nicht oberflächlich aus Büchertiteln
, sondern gründlich kennen und sich daran bereits die Schuhe abgelaufen haben.
Adelma v. V. in ,Geist, Kraft, Stoff' bringt Alles von Oben herab, um es von Neuem
wieder heraufzuleieru; Allan Kardec dagegen stellt Alles von Unten hinauf im ewigen
Fortschritt." — Und mit dieser Logik sollen wir oder irgend Jemand zur Wahrheit bekehrt
werden, wenn Anonymus seinen Lehrer und Meister im Nu darauf dasselbe thun
läs.?t, was er doch soeben erst an seiner Gegnerin tadelto? Wir halten uns ebenso
wenig an sein blosses von Unten hciauf, ils an ein ausschliessliches von Oben herab
, sondern glauben, dass beide Entwickelupgsprozcsse von einem geistigen Mittelpunkte
aus zugleich beherrscht und bewegt w erden. Allan Kardec erklärt in seinem
,Buche der Geister* den Ursprung von Allem ,direct aus Gottes Willen hervor, vor dem
es ja kein Unten und Oben giebt, und steht somit Adelma's Anschauung, besonders
im Hinblick auf die Eistlingsschöpfung einer Gcisterwelt, weit näher als des Anonymus
gleich von vornherein und ewig nur von Unten herauf dringendes und erst so nach und
nach fortschreiten des Geleier. — Ob wohl Allan Kardec oder sein edler Geist einen
so dunklen Spielmann von Unten her zu seinem Apologeten und Apostel einer
iebevollen Bekehrung erweckt haben wollte? Kardec sagt übrigens an einer für seine
angeblichen Schüler und Nachfolger beherzigenswertheu Stelle: — „llucn (d. h. gewisser
unlauteren einverleibten Geister) Character ei kennt man aber an inrer Sprache: die
Gemeinheit und Grobheit in den Ausdrücken ist immer bei den Geistern, wie bei den
Menschen, pin Zeichen moralischer, wenn auch nicht intelleotueller Niedrigkeit. Ihre
Mittheilungen lassen die Niedrigkeit ihier Neigungen erkennen, und wenn sie auch
täuschen wollen, indem sie eine scheinbar vernünftige Sprechart zu gebrauchen trachten,
so können sie nicht lange ihre Rolle behaupten und endigen damit, dass sie ihren Ui-
sprung verrathen." — Wir hoffen, dass Anonymus ia Zukunft diesen Spiegel vermeiden
and im Ganzen etwas höflicher und logischer mit uns correspondiren werde, indem er
sich einen besseren Kardee'scheu Geist einzuverleiben suche.

Herrn W„ Philipp i zu Albiuy, New South Wales, Austrilia: — Wir erhielten
dankend da3 von Ihnen ans zugesendete, in Melbourne erscheinende „Harbinger of Light"
Nr. 48 und 49 und expedirten sofort die von Ihnen bestellten „Psychischen Studien* an
Sie selbst, wie auch nach Maibach und Italien. Wii freuen uns Huer geistigen Regsamkeit
auf unserem die Zukunft der Menschheit reformirenden GeUete und hoffen, als
Antipoden eines gemeinsamen Schwerpunkts über Welttheile und Meere hinweg in
einer gegenseitig anregenden Verbindung zu bleiben.

Herrn A. Krell in Bordeaux: — Wir canken Ihnen für Ihre freundliche Ver«
mittelung in Paris, in Folge deren uns die „Revue Spirite" pro 1874 zugeht, sowie für
die treffliche Photographie von Buguet. Was Sie uns mittheilen, bezweifein wir nicht,
da unter der Sonne noch Vieles möglich und wahrscheinlich ist. Es handelt sich für
uns nur darum, auf welche Weise wir unser skeptisches Puklikum am besten und
sichersten davon überzeugen. Die beiden Werke von Davis sind ganz geeignet, Ihnen einen
Begriff von seinem Leben und seiner Lehre zu geben. Wir freuen uns auf Ihre in
Aussicht gestellte Wiederkehr und sind auf Ihr Urtheil gespannt.

Berichtigungen.

S. 358, Z. 7 v. u. lies statt: „des unlängst gestorbenen Soldaten" — „des ohne
Zweifel längst verstorbenen Soldaten."

S. 360, Z. 1 v. o. lies statt: „von dem ihr wie auch meinem Vater ganz unbekannten
Mann" — „von dem ihr wie auch mein Vater, ganz unbekannten Mann." —


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