Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 202
(PDF, 165 MB)
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202 Psychische Studien. IX. Jahrgv 5. Heft (Mai 1882.)

letztern Orte mir die Finger verbrannt. Dass ich aber
sonst das Licht nicht scheue, beweist der Aufsatz.

Eine zweite Bitte möchte auch verzeihlich sein. Es
mögen die verehrten Leser öfters das Ganze lesen, ehe sie
ein Urtheil fällen. Indessen vertraue ich Dem, der die
Herzen in seiner Gewalt hat, und wie auch die Urtheile
ausfallen mögen, so bleibt mir die Beruhigung, ohne Hehl
Wahrheit gesprochen zu haben und obendrein die felsenfeste
Gewissheit: „Jesus ist Sieger!"

Genannte G. D. ist ledig, ohne Vermögen, 28 Jahre alt
und bewohnte seit 4 Jahren gemeinschaftlich mit 3 gleichfalls
ledigen Geschwistern, unter welchen ein halb blinder
Bruder, sämmtlich älter als sie, ein geringes Parterre-Logis
in Mottlingen. Ihren glücklichen Talenten und der treuen
Erziehung christlicher Eitern verdankte sie es, dass sie auch
bei mir, in der gut bestellten Schule, gute Kenntnisse erhielt
, und der Unterricht, den sie durch meinen Vorgänger,
Pfarrer Dr. Barth, jetzt in Calw wohnhaft, erhielt und
dessen sie sich bei jeder Gelegenheit dankbar erinnert,
brachte eine gute, christliche Unterlage in ihr Herz. Nach
der Schulzeit hatte sie wohl auch anfangs Hang zur Welt,
stand aber stets in unbescholtenem Rufe. Sie diente an
verschiedenen Orten und steht noch jetzt in ihren Diensthäusern
, namentlich in Weiderstadt, wo sie acht Jahre war,
um ihrer bewiesenen Treue willen im besten Andenken.

Durch eine eigentümliche Krankheit, die Nierenkrankheit
, die sie in den Jahren 1836—1838, gerade vor
meiner Anstellung allhier, die im Juli 1838 erfolgte, durchmachte
und bei welcher durch die Verwendung des Pfarrers
Dr. Barth und des Vikarius Stolz viele und angesehene
Aerzte sich an ihr versuchten, wurde ihr christlicher Sinn
entschiedener und ernster. Sie blieb seitdem hier und führte
mit ihren Geschwistern ein stilles, zurückgezogenes Leben,
um ihrer gediegenen christlichen Erkenntniss willen geachtet
und geliebt. Es blieben ihr von der Krankheit manche
körperliche Gebrechen, die meist Bezug auf den Unterleib*)
hatten, dass sie z. B. das Wasser nie ohne ein vom Arzte
erhaltenes Instrument lassen konnte, ausserdem, dass sie in

*) Hier tritt klar zu Tage, dass die folgenden Erscheinungen
Eesultate eines gestörten Unterleibsnervensysteins sind, welches bekanntlich
die unwillkürlichen Bewegungen der Verdauung und der
uns unbewussten Thatigkeit aller inneren Organe, sowie die unwillkürlichen
Funktionen des Gehirns lenkt oder doch wesentlich sehr
beeinflusst. Von allen derartig gestörten Personen werden wir me-
diumistische Kundgebungen ähnlicher Art mehr oder we-


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