Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 276
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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276 Psychische Studien. IX. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1882.)

Versuchsperson durch ihre Blicke erst auf sein Eintreten
aufmerksam machten und so augenblickliche kataleptische
Starrheit bewirkten". Und wenn er in anderen .Fällen hochgradig
Empfindliche schon dadurch in Hypnose gerathen
sah, dass man ihnen bloss sagte, eine Person, an deren
magnetische Hraft sie glaubten, magnetisire sie durch die
Thür, durch die Wand hindurch, auch wenn der angebliche
Magnetiseur sich gar nicht dort befand, auch davon nichts
wusste, so ist er vollständig selbst der Irregeführte, weil
er glaubt, es bestehe in diesem Falle gar keine magnetische
Einwirkung. Er hat den psychischen Willens- und Vor-
stellungs - Einfluss Derjenigen ganz ausser Acht gelassen,
welche der hochgradigen Versuchsperson jenen Glauben beibrachten
. Aus obigen Fällen schliesst Herr R. die Nicht-
existenz eines einwirkenden Einflusses oder magnetischen
Rapports zwischen Magnetiseur und Versuchsobjeet! Die
„besondere biomagnetische Kraft" ist damit durchaus nicht
gefallen, sondern erst recht ein lösenswerthes Problem geworden
. —

Die Erklärung des Hellsehens (der Clairvoyance)
durch Herrn Prof. R. ist interessant und characteristisch:
— „Da ausserdem bei Hypnotisirten nicht selten die Lidspalte
des Auges etwas geöffnet bleibt und auch Gesichtsund
Geruchssinn nicht selten überraschende Steigerungen
der Empfindsamkeit wahrnehmen lassen, so dürfte in dieser
erhöhten Reizbarkeit vielleicht die natürliche Erklärung
für manche Fälle liegen, welche früher für Hellsehen
(Clairvoyance) der im magnetischen Schlafe Befindlichen
gehalten worden sind.'* — Man sieht, der Herr Prof. kennt
genau, was man unter Hellsehen versteht! Schade, dass
er nicht für „manche" — „alle Fälle" gesetzt ha/t, was gewiss
sein innigster Wunsch war. Die übrigen Fälle, wo
Hypnotisirte bei verbundenen Augen ganz entfernte Objecte
sahen, schweigt man einfach todt, blos um seine fade natürliche
Erklärung anbringen zu können. Was dabei der Geruchssinn
mit dem Hellsehen zu thun hat, ist uns unerfindlich
. Vielleicht meinte er die Hellbesinnung. —

Dass der vorsichtige Herr Prof. trotz des anerkannt
glücklichen Gelingens chirurgischer Operationen während
der Hypnose in Folge der durch sie eingetretenen Analgesie
oder vollkommenen Empfindungslosigkeit doch noch der
Chloroformnarkose das Wort redet, weil angeblich Patienten
mitten in der Operation aus der Hypnose erwacht seien,
gilt ebenso viel als seine Mahnung, di.ss Unberufene nicht
dringend genug vor Anstellung hypnotischer Versuche gewarnt
werden können, Die Berufenen hätten uns leider


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