Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 342
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1882/0350
342 Psychische Studien. IX. Jahrg. 8. Heft. (August 1882.)

Natürlicher und durch theologische Teufelsbeschwörung
künstlich beeinflusster Somnambulismus.

Krankheits-Geschichte der 2). G. in Höfflingen
mitgetheilt von Pfarrer Blumhardt.

IV.

(Fortsetzung von Seite 304.)

Ich will hier noch Zusammenfassendes mittheilen, das
zwar auffallen wird, aber keineswegs von mir verschwiegen
werden kann. Durch Obiges, wie durch andere spätere
Erscheinungen wurde mir erkennbar, dass unsere Zeit an
einem TJebel leidet, das allinälig, ohne dass Jemand ernstlich
darauf geachtet hätte, wie ein heimlich nagender Wurm
fast die ganze, auch evangelische Christenheit durchfressen
hat, nämlich, dass ich so sage, die Sünde der Abgötterei
, die stufenweise in die der Zauberei und vollkommenen
Schwarzkunst, von deren schauerlicher Existenz mir nur allzugewisse
Kunde geworden ist, übergeht. Unter Abgötterei
mag jedes Vertrauen auf eine übernatürliche, unsichtbare
Kraft verstanden sein, auf welche gestützt, ein Mensch entweder
Gesundheit, Ehre, oder Gewinn oder Genuss sich zu
verschaffen bemüht ist, so ferne sie nicht eine rein göttliche
ist. Aber auch jeder abergläubische Gebrauch von scheinbar
frommen Worten, besonders wenn die höchsten Namen
dabei gebraucht werden, ist Abgötterei, weil der lebendige
Glaube an Gott, sowie die Hoheit und Majestät Gottes
dadurch in eine Oarricatur verwandelt wird.

Hierher gehört alle und jede Art Sympathie, deren
Wirksamkeit Hohe und Niedere immer entschiedener vertrauen
, und die daher fast von Jedermann, wenigstens in
ihrer scheinbar unschuldigen Weise, unbedingt angewandt
wird, ohne dass man überlegt, weichen Abfall von Gott
solche gedankenlose Herabwürdigung des Namens und der
Kraft Gottes voraussetzt, und welches eigentlich in solchen
Fällen die unsichtbare, wirkende Kraft ist und allein nur
sein kann. Sowohl hierdurch, als durch manches Andere,
das ich übergehe, hängt sich der Mensch mindestens an
eine unmittelbare Naturkraft und kehrt seinen Glauben ans
Unsichtbare von Gott ab an eine Axt Naturgeist, wodurch
er in den Augen des eifrigen Gottes, der seine Ehre keinem
Andern lässt, wie das alte Testament sagt, nur ein Abgöttischer
wird. Soll eine unmittelbare Kraft helfen, warum
will der Mensch nicht durch Gebet zu Dem, der die Kraft
ist, sich halten?


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