Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 373
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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L. Körner: Ein Beitrag zum Geisterglauben. 373

ehen in der Stube, welchem an der Thür ein Lager bereitet
war.

„Eben", so erzählt das junge Mädchen, „legte ich mich
nach der Wand zu, um einzuschlafen, als deutlich vernehmbare
Tritte in der Stube mich aufmerksam machten. Anfangs
hielt ich es für natürlich, bis dieselben sich meinem
Bette näherten. Jetzt richtete ich mich im Bette auf, sah
aber nichts; der Hund lag noch an der Thür. Jetzt
spazierte es auf und ab, ging zur Thür und kam dann
wieder an mein Bett, und plötzlich machte es sich an der
Thür zu schaffen, worauf der Hund anschlug Ich wurde
sehr ängstlich und rief den Hund, welcher ganz furchtsam
dasass und ganz gegen seine Gewohnheit nicht kam." Die
Schritte hatten genau das Tempo des Verstorbenen, welchen
das Mädchen sehr gut kannte. Mitunter vernahm sie ein
eigenthümliches Zischen wie von einer abgeschossenen Gewehrkugel
, und besonders war es eine Ecke, von der aus
sie merkwürdige Töne vernahm. Das andere Mädchen schlief
fest, und sie war nicht im Stande, sie zu wecken; von einer
solchen Angst wurde sie erfasst. Das Herumgehen dauerte
bis gegen die erste Morgendämmerung; ebenso die andern
Vorkommnisse, bis es endlich ruhig wurde. Ungefähr eine
halbe Stunde später erlosch die Lampe; das Petroleum
war zu Ende. An Schlaf war nicht zu denken, und ein
kalter Schweiss überkam sie. Kaum war die Lampe aus,
als sich Alles wiederholte; nun rief sie nach dem andern
Mädchen, welches auch munter wurde, und auf die ängstlichen
Fragen antwortete sie, dass sie gar nichts gehört,
sondern fest geschlafen hätte. Sie wollte auch gar nichts
wissen; sondern kleidete sich wie das andere Mädchen
sofort an, und Beide verliessen bei der Dämmerung die Stube,
gingen nach dem Hofe, setzten sich auf eine Bank und erwarteten
den Tag. Sie erzählte die ganze Geschichte der
"Wirthin, die sich durchaus nicht wunderte, sondern mit-,
theilte, dass ihr Sohn schon lange nicht mehr in der Stube
schliefe; im Uebrigen wären seine Erlebnisse in der Nacht
dieselben gewesen. Ebenso erzählte sie, dass ein Beisender,
der doch von dem Selbstmorde nichts wusste, nach vollbrachter
Nacht am andern Morgen ganz aufgeregt nach
der Stube gekommen wäre, dieselben Thatsachen erlebt und
versichert hätte, um keinen Preis noch einmal in der Stube
schlafen zu wollen. Den Wirthsleuten ist dies natürlich
recht unangenehm, und sie wünschten dies Alles nicht geschehen
.

Das Mädchen, von der ich es persönlich erfuhr, ist


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