Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 495
(PDF, 165 MB)
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Edward W* Cox: Die Theorie u. d. Thatsachen d. psych. Kraft. 495

Einleitung zur Theorie der psychischen Kraft

Wissenschaft ist die natürliche Feindin des Aberglaubens
.

Ein Aberglaube ist stets auf eine Thatsache gegründet.
Er ist niemals ganz phantastisch. Thatsachen werden beobachtet
, welche nicht sofort zu erklären sind, und die
schnellfertige Zuflucht ungeduldiger Unwissenheit ist, dieselben
nur übernatürlichen Einflüssen zuzuschreiben. Diese
sind die Stoffe, aus denen die Einbildung ihr Gebäude
errichtet, von dem ein Theil wirklich und neun Theile
visionär sind.

Aber ein auf Thatsachen begründeter Aberglaube kann
nur umgestürzt werden durch Anerkennung des Wirklichen,
auf dem er ruht, indem man dieses Wirkliche in das Bereich
der Natur und Wissenschaft hereinzieht, den Schleier
des Geheimnisses hin wegzieht und zeigt, dass die Thatsachen,
um welche so viel des Wunderbaren sich angehäuft hat, in
strenger Uebereinstimmung mit den Naturgesetzen sich befinden
.

Dieses ist die Mission der Wissenschaft.

Aber die Wissenschaft kann den Aberglauben nur erfolgreich
bekämpfen durch strenge Befolgung des grossen
Princips, dessen Aufstellung durch Baco sie zu dem gemacht
hat, was sie gegenwärtig ist: — erstens, man finde
die Thatsache, dann die Bedingungen ihrer Existenz,
und von dieser Basis aus schreite man fort zur Untersuchung
ihrer Ursachen.

schritten, „Es irrt der Mensch, so lang er strebt", und darum sind
Theorien wie die der „psychischen Kraft" mehr wie alle anderen geeignet
, klar und scharf denkende Köpfe um eine gemeinsame Fahne
zu schaaren, um dadurch die Gegner inner- und ausserhalb ihres
Lager-Standortes zu gleicher geschlossener Stellungnahme und weiterem
Fort- oder .Rückschritt zu bewegen. Es gilt vor Allem, der wissenschaftlichen
Welt, welche sich von der Sache noch tern hält, die
Ueberzeugung beizubnngen, dass die gesunde Vernunft bei Beob-.
achtung und Auf klärung dieser rätselhaftesten aller Erscheinungen doch
zuletzt Shgerin bleiben wird. Mögen sie ihr die Palme mit erkämpfen
helfen! Wahrlich, die Erscheinungen des Mediumismus sind heut
so wenig mehr zu leugnen, als die tagtägiichen Sinnes-Erscheinuugen
des Himmels, welche erst ein Aopernicus, Kepler und Galilei richtig
deuteten. Noch heute und in alle Erdenzukuuft hinein werden diese
sinnlichen Erscheinungen als sinnliche Thatsachen fortwalten, und
kein noch so schaifer Beobachter wird sie als thatsächliche Erscheinungen
leugnen können. Aber etwas anderes ist der Schein, und
etwas anderes das wahre Sein einer Erscheinung. Die echte Wissenschaft
hat sich als solche dadurch zu dokumentären, dass sie eben vom
Schein zum wahren Sein und Wesen eines Phänomens hindurchdringt.
Das allein ist selbstbewusster Geist im Gegensatz zu sinnlicher
Traumbefangenheit. — DerUebersetzer.


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