Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 522
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1882/0530
522 Psychische Studien. IX. Jahrg. 11. Heft. (November 1882.)

Trance-Zustande wird Jedem von ihnen derselbe angebliche
„Geist" anders erscheinen, was uns eben sichere Rückschlüsse
auf dessen blosse Subjectivität erlaubt. Unsere fixe wache
Sinneswahrnehmung „Baum" wird stets fest bleiben, unsere
subjective Phantasievorstellung eines ,Baumes' aber die verschiedensten
Gestaltungen und Variationen annehmen. So
auch sind die Materialisations-Erscheinungen ähnlich phan-
tasie-verschieden. Was uns bisher noch gefehlt hat, ist
eine sorgfältige VerGleichung und Fixirung angeblich ganz
identischer Geistergestalten!

Herr Dr. Bloede wird uns demnach hoffentlich einräumen,
dass sogenannte physikalische Kraftwirkungen auf ganz
gleicher Linie mit subjectiven Visionsbildern sogenannter
Geister stehen können und, ihrer inneren seelischen
Schwingungs-Natur nach, stehen müssen. Es ist da gar
kein besonderer 'objektiver' und 'subjectiver' Rangstufen-
Unterschied zwischen beiden anders, als wie vorerwähnt,
zu machen. Kann ein Medium durch seine Trancegabe
nachweislich den vollkommensten Sinn des Menschen, das
Gesicht, subjektiv täuschen, so ist es mit seiner magischen
Gabe auch im Stande, alle übrigen Sinne in eine gleiche
Täuschung zu wiegen. Bei Stade sah man Hände umherfackeln
und fühlte gleichzeitig von ihnen Tastberührungen.
Bei vollendeten Materialisations-Gestalten sieht und hört
man diese laut umhergehen, sprechen, ihren Cirkelsitzern
die Hände reichen und tausend Dinge verrichten, als ob ein
wirklich lebendiges Wesen vorhanden wäre. Und doch
haben wir bei guten und echten Materialisationen nur allein
die sinnlichen Schwingungsbilder der magisch erregten
Psyche des Mediums sinnlich wahrnehmbar vor und in uns!
Wenn schon ein elektrisirter Eisendraht nicht bloss Wortbilder
, sondern auch ganze Wort- und Satzschwingungen
durch Telegraph und Telephon zu überliefern, ja
durch Belts „Photophon" sogar Lichtschwingungen in
Worte und umgekehrt umzusetzen vermag, um wie viel
mehr müssen solches nicht unsere, in Gegenwart eines ■
Mediums sympathisch miterregten, noch weit empfindichern
Sinnesorgane im Stande sein! (Man vergl. den Artikel:
„Die Uebertragung der Empfindung" S. 181 des
Aprilheftes 1882.) Wer etwas tiefer in die Geheimnisse
der heutigen Physik eingedrungen ist, wird mich sicher besser
und schneller verstehen, als wer ein Laie in diesen Problemen
ist. Es wäre dabei freilich ganz gleichgültig, wer
eigentlich diese Materialisationsschwingungen erregt, ob
jenseitige Geister, ob diesseitige Psychen; aber zunächst
haben wir uns doch an das Medium selbst und seinen


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