Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 112
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
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112 Psychische Stadien. XXI. Jahrg. 8. Heft. (März 1894.)

schwebend und trotzdem so fest stehend, als ob es mit den
stärksten Nägeln angeheftet oder mit der Mauer verbunden
wäre, was jedoch nicht der Fall ist; denn alle drei Löcher
sind gross, so dass ein Mensch seine Hand hineinstecken
und sich durch die Berührung überzeugen kann, dass dort
keine Verbindung ist, weder hinter, noch über dem Kreuze.
Ich hätte das zwar noch sorgfältiger untersuchen können,
als ich gethan habe, aber ich fürchtete Gott und durfte
selbst nicht thun, was ich Anderen verwies. Denn ich habe
diesen Berg bestiegen, um das Kreuz zu verehren, nicht um
ein Wunder zu erproben, oder Gott zu versuchen. Damit
aber dieses Kreuz noch ehrwürdiger sei, hat man ihm ein
Stückchen (Partikel) vom wahren Kreuze Christi beigelugt."

— Was es übrigens für eine eigene ßewandtniss mit diesem
wunderbar schwebenden Kreuze hatte, erkennen
wir vielleicht aus einer höchst werthvollen Nachricht des
Ghalil Dhaheri, Vezier Sultans Bursbey von Aegypten, über
die Raubzüge dieses Mamelukenfürsten gegen Cypern in
den Jahren 1424—1426. Dieser 1428 abgefasste Bericht ist
in einer altfranzösischen Uebersetzung aus dem Originale in
„Venture de Paradis" („Auffindung des Paradieses4') aus
dem 17. Jahrh. erhalten, woselbst es nach unserer eigenen
Uebersetzung heisst: — »Der ägyptische General Tangriviidi
schickte nach diesem Siege (nämlich bei Ohirokitia, 13 km
südwestlich vom Kreuzberge, wo am 7. Juli 1426 das
cyprische Heer völlig geschlagen und König Janus selbst
gefangen wurde,) em Corps Söldlinge auf den 4 Lieues
entfernten Berg des Kreuzes, um daselbst eine Kirche zu
zerstören, welche bei den Christen in hoher Verehrung
stand, und um die in ihr befindlichen Schätze zu plündern.
Sie kehrten mit unermesslicher Beute zurück, unter der sich
ein massiv goldenes Kreuz befand, welches ein wahres
Meisterweik war. Es war mit so grosser Kunst gearbeitet,
dass es vermittelst gewisser innerer Triebfedern in beständiger
Hin- und Herbewegung war, ohne dass Jemand daran
rührte." — Unser Gewährsmann meint höchst scharfsinnig:

— „Dieses kostbare goldene Kreuz, welches Machaeras noch
gesehen haben musste, wird wohl nie nach Cypern zurückgekehrt
, das hölzerne wird dort geblieben sein." — Bald
darauf beschreibt der Pilger Stephan von Gumppenberg mit
seinen Genossen in seiner „Meerfart" (er selbst ist 1449 in
Jerusalem gestorben) dieses hölzerne Kreuz, das man vorn
neu mit vergoldetem Silberblech beschlagen hatte, wahrscheinlich
um es selbst nicht den vielen Küssen der Gläubigen
auszusetzen, folgendermaassen: — „Das heylig Creütz ist
mitten in das Creutz gemacht, vnnd der Span von dem


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