Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 84
(PDF, 203 MB)
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84 Psychische Studien. XXIV. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1897.)

Heilverfahren angewandt, so hiess es wenigstens in Schwaben,
Hessen und Thüringen „brauchen" und die Ausüber
„Braucher.a In dieser Gestalt war es ein ausgebildetes
Geheimverfahren, welches stets von einem männlichen Ausüber
auf einen weiblichen und umgekehrt übertragen wurde.
Im Jahre 1886 hatte ich dieses Verfahren im Odenwalde
zum Zweck des Kennenlernens an mir ausüben lassen und
darüber in Zeitungen und der Zeitschrift „Naturarzt"
berichtet, allerdings in einer Auffassung, die ich heute nicht
mehr ganz theile. Es gab zwei Methoden des „Brauchens":
— eine, die unter Rücksichtnahme auf die Mondphase
abendlich im Freien an entlegener Waldstelle ausgeübt
wurde, und eine, die in der verdunkelten Kammer jederzeit
vorgenommen werden konnte. Diese letztere ist genau das,
was unter der Bezeichnung Hellsehen, oder neuerdings
auch hypnotisches Hellsehen, verstanden wird. In
Hümmling-Crumbach im Odenwalde, wo ich es selbst kennen
gelernt habe, hatte es die volksthümliche Bezeichnung
„inschauen", oder die „Inschau", die so bezeichnend ist,
dass ich sie als Ersatz für die andere gerade für den wissenschaftliehen
Gebrauch vorschlage. Einmal hat die Bezeichnung
„sehen'* schon eine engere Bedeutung, wie schauen,
dann schliesst der Sinn des Wortes hell die falsche Vorstellung
ein, als ob es sich dabei um ein Netzhautphänomen
des Auges handelte, was doch gerade vermieden werden soll,
weil es direct unrichtig ist In schau (Innenschau oder
Einschau) ist demnach eine Bezeichnung, welche das Wesen
der Sache vollständig erschöpft und dabei keine falsche
Hypothese in sich enthält.

Ueber diese Inschau ausführlich zu sprechen, giebt
mir eine Arbeit Veranlassung, welche sich benennt: —
„Hypnotisches Hellsehen, Fragestellung über die
Möglichkeit und den Weg zu einer wissenschaftlichen
Erforschung dieses Phänomens und alles dessen, was damit
zusammenhängt, nebst einer Anleitung zur Darstellung des
Hellseh-Experimentes" (Leipzig, Verlag von Artved Strauch),
und einen Herrn liudolf Müller in Iglau in Mähren zum
Verfasser hat.*) Die Broschüre zerfällt in drei Theile, von
denen der erste mit kritischen Einstreuungen dialogisch
gehaltene Darstellung einer Hellsehsitzung behandelt. Der
zweite Theil unter der Ueberschnft: — „Fragestellung"
giebt eine eingehende Analyse der in Betracht kommenden

*) Nicht etwa zu verwechseln mit dem von Herrn Dankmar im
Januar-Heft ^97 8. I ff. kritisch besprochenen Herrn Curt Müller. —

Der Sekr. d. Red.


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