Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 132
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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132 Psychische Studien. XXIV. Jahrg. 3. Heft. (März 1897.)

gar nicht. Er legt uns 1 Akten* vor, aber wie sie da liegen,
sind sie vollständig werthlos; er spricht von 'Beweisen', aber,
was er thatsachlich bietet, ist nicht einmal der Versuch
eines Beweises, sondern dessen leerer Schein. — Ich will
nicht missverstanden werden, und so erkläre ich ausdrücklich,
nicht gegen den zu Trier ausgestellten heiligen Rock, auch
nicht gegen Wunder, die bei Gelegenheit dieser Ausstellung
sich etwa ereignet haben können, wende ich mich, sondern
ich wende mich gegen die vom Bischof von Trier beliebte
Darstellung solcher Wunder und gegen den Missbrauch,
den er mit diesem Wort und Begriff getrieben hat. Und

noch gegen einen anderen Missbrauch. U. s. w."--Was

wir in diesem Aufsatze leider schmerzlich vermissen, ist des
Verfassers selbsteigenes schlagendes Beispiel dafür, was Er
denn nun unter einem echten Gotteswunder verstanden wissen
will, dem die Wissenschaft seinen inneren Gehalt nicht
abstreiten könne. Für die unvollständigen Zeugnisse der
Aerzte und die Selbstzeugnisse der Kranken und vermeintlich
wunderbar Geheilten ist doch der Bischof nicht
persönlich verantwortlich, da er nur geben konnte, was er
hatte, und da er sichtlich nichts selbst fabricirt und hinzugesetzt
hat. Insofern müssen wir ihn in Schutz nehmen.
Es ist sein Glaube, von dem er ausgeht, wenn er von der
Berührung der Reliquie durch die Kranken mit dem Vertrauen
des blutflüssigen Weibes spricht: — „Wenn ich nur
sein Kleid berühre, so werde ich gesund!" — „Ja, wahrlich":
— sagt der Bischof, — ,/die Hand des Herrn ist nicht verkürzt
, dass er nicht helfen könnte/ . . . Hoffen wir, dass
dieser Mahnruf (der Heilungs-Wunder) von Vielen beherzigt
wird: — 'Das ist vom Herrn geschehen, und es ist wunderbar
in unseren Augen/" — Wir finden darin doch auch den
gläubigen Standpunkt des kritischen Verfassers vertreten,
der uns doch selbst nirgends sagt, wie denn die Beweise
für derartige Wunder eigentlich lauten müssten. Beweise
er uns vorerst einmal die seinigen! In dem Werke: —
„Ahimismus und Spiritismus" von Alexander Aksakorv
(Leipzig, Oswald Mutze, 1894 2. Aufl. in 2 Bde.) sind dergleichen
Beweise geliefert und ist die Schwierigkeit derselben
auseinandergesetzt. Wir haben in unserem Journale bereits
über viele Heilwunder und sogenannte Heilmedien berichtet,
deren letztes George Milner Stephen im April-Heft 1894
S. 230 ff. gewesen ist. Fast alle erstaunlichen Heilungen
von Krankheiten, denen kein gewöhnlicher Arzt mehr Hilfe
bringen konnte, durch magnetische Geistbehandlung sind
solche „Wunder" nicht aus Menschen-, sondern aus Gotteskraft
. Auf das Werkzeug kommt es Ihm dabei nicht an,


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