Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 182
(PDF, 203 MB)
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182 Psychische Studien. XXIV. Jahrg. 4. Heft. (April 1897.)

lassen. So fand ich bei einem flüchtigen Ueberblick folgende
Fälle. Drei Gaukler resp. Schwertschlucker verschlucken
aus Versehen während der Vorstellung eine verzinnte eiserne
Gabel (21 cm lang 59 gr schwer), ein Tischmesser (24 cm
lang) und einen silbernen Löffel (20 cm lang). Ferner seien
noch angeführt ein Kasiermesser, ein Ulmenzweig und eine
22 cm lange Zinngabel, letztere beim Herabdrücken eines
Orangestücks verschluckt. Diese Sachen, theils von ungefähr
derselben, theils von noch grösserer Länge, wanderten unter
sehr natürlichen Umständen in den Magen, und das anscheinend
Unmögliche ist zur unzweifelhaften Thatsache
geworden. Denn das, was aus Versehen zu thun möglich
ist, kann ebenso leicht mit Absicht vollbracht werden.
Damit ist die an sich merkwürdige Krankheit als Beweis
für die Durchdringung der Materie nicht anzusehen und
leider dem Gebiet des Occultismus entrückt. Ich sage leider,
weil es mir lieber gewesen wäre, sie hätte als Beweis für
ein occultes Phänomen dienen können, für welches zahlreiche
einwandfreie Beweise nöthig sind. Mögen weitere solche in
Zukunft nicht auf sich warten lassen* Unzulänglich erklärte
Thatsachen und falsche Schlüsse müssen jedoch mit aller
Entschiedenheit aus dem Beweismaterial ausgemerzt werden.*)

Einige Bemerkungen zu Dr. Reissigs: — „Eine

merkwürdige Krankheit."

Von G. Ii. Dankmar.

Vor allen Dingen möchte ich konstatiren, dass mir —
selbst als Laien — der Begriff der Geisteskrankheit
Melancholie mit ihren wesentlichen Symptomen, als
Nahrungsverweigerung, Angstgefühl, furor melancholicus,
Selbstmordtrieb u. s. f. ein durchaus bekannter ist, und zwar
aus Krafft-Ebbing'% Monographie: — „Die Melancholie, eine

*) Wie steht es nun aber mit dem Fall des Pastors Blumhardt
den wir in „Psych. Stud," Mai-Beft 1884 S. 250 ff. berichtigten, weil
wir ihn mit etwas veränderten Namen im Mai-Heft 1882 S. 200 ff. gebracht
hatten, und der nach S .88 des nachfolgend genannten Schriftchens
wesentlich ergänzt ist in: — „Der Sieg von Möttlingen im Lichte des
des Glaubens und der Wissenschaft betrachtet" von Theodor Eeinrkh
Mandel (Leipzig, Oswald Mutze, 1896.) XX u. 182 S. 8°. Daselbst
stehen S. 56—62 u. a. v. a. Stellen ganz unerhörte Dinge von sog.
Hineinzauberungen, welche den obigen Bericht bei Weitem überflügeln.
Um jedoch obige Sache zu einem geordneten Austrage zu bringen,
übergebe ich dem obigen Krankheitsfall zuerst besprechenden Herrn
Dankmar das Wort zur Erwiderung im folgenden Artikel. —

Der Sekr. d. Red.


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