Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 236
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1897/0244
236 Psychische Studien. XXIV. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1897.)

raen der „Psychometrie". Die Griffe beim Mischen und
Ausziehen der Kartenblätter stehen unter dem Einfluss der
von der somnambulen Intelligenz affieirten Bewegungsnerven,
wofür meine Wahrnehmungen — subjektiv wenigstens —
beweisend sind, während die den Lesern wohl allgemein
bekannten Resultate des Kartenlegens wiederum für den
von mir hier dargelegten psychophysi sehen Thatbestand
sprechen.*)

Dass ferner auch eine besondere Gewandtheit, Uebung
und Feinfühligkeit zum ausgiebigen Deuten der Karten
erforderlich ist, und dass auch von dieser Seite sogar noch
eine sensitive Eingebung hinzukommen und das Ganze im
hohen Grade vervollkommnen kann, leuchtet ein. Für den
„Hausbedarf" dürfte man jedoch mit einer guten Kombinationsgabe
auskommen. Gesellt sich jedoch noch die Gabe
ganz besonderer Feinfühligkeit hinzu, so kann diese Art
der Mantik zu einer Art hoher Künstlerschaft ausgebildet
werden. Es kommen da noch andere Gaben in Betracht;
vor Allem ist eine gute Menschenkenntniss, besonders aber
das Vermögen, sich in geistigen oder magnetischen
Rapport mit Jemand zu versetzen, eine
Hauptbedingung für Den, welcher Anderen die Karten mit
Erfolg legen will!

Einwerfen könnte nun Mancher, es bestehe doch noch
ein grosser Unterschied zwischen dem Lesen eines verschlossenen
Briefes, oder der Blätter eines ungeöffneten
Buches, durch im Tranceschlaf befindliche Hellsehende und
dem Greifen in ein Pack Kartenblätter bei vollem,
äusseren Bewusstsein. Aber die Sache ist nur dem
Grade nach verschieden, ganz ebenso wie das gewöhnliche
Tischrücken mit Handauflegen eine viel leichter auszuübende
odmagnetische Thätigkeit darstellt, als die sonst gleichartige
, telepathische Einwirkung physikalischer Medien auf
Tische und andere Gegenstände, zu welcher der Tranceschlaf
zumeist Bedingung zu sein scheint. Wenigstens vermag
z. B. die Paladino im Somnambulismus sehr viel kräftigere
physikalisch-telepathische Phänomene zu erzeugen, als
im wachen Zustande, in dem dies ausserordentlich starke
Medium allerdings auch eine Briefwaage bei vollem Lampenlicht
telepathisch mit den Händen fortgerückt, bezw.
vom Tische geschleudert hat. Ihre Hände waren hierbei
in ca. 6 cm Entfernung seitlich von der Waage. (Protokoll

*) Man vergleiche hierzu meine eigene Erfahrung auf diesem Gebiete
in „Psych. Stud." Septeraber-Hcft 1883 S. 432 ff., Mai-Heft 1887
S. 232 ff. und Juli-Heft 1891 S. 349 ff. - Der Sekr. d. Red.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1897/0244