Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 247
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1897/0255
I

Wittig: Die öffentlichen Vorträge des Freiherrn v. Erhardt etc. 247

die Wege zu demselben ? In der Erläuterung dieser Fragen
und deren Beantwortung betonte er besonders, dass der
Mensch zum Glück, nicht zum Unglück geboren sei, dass die
Menschheit durch die Sittlichkeit zur Freiheit gelange, dem
höchsten Gute des Menschen. Darnach strebe Jeder bewusst
oder unbewusst. Wir würden nur wahrhaft frei, wenn wir
so handelten, dass Niemand ein Recht habe, uns etwas
vorzuwerfen. Der richtige Zustand werde derjenige sein,
den wir nach dem Tode zu erringen hofften. Es sei das
Reich Gottes. Im Reiche Gottes könnten nur solche Seelen,
Geister existiren, welche fest geworden seien im Willen, nur
das Rechte, das Edle und Gute zu wollen. Weiter sprach
Redner über Spiritualismus und Spiritismus, was
nicht ein und dasselbe sei. Der Spiritismus sei eine
Experimentalwissenschaft; derselbe habe zwar nicht ohne
Unrecht vielfache Anfeindungen erfahren, was aber nichts
daran ändere, dass er Thatsachen zur Erscheinung bringe.
Herr Freiherr v. Erhardt berührte hier die Stellung des
Referendars Dr. Ewers. Herr Dr. Ewers habe sich festgefahren
gehabt und keinen Rückweg mehr gesehen; es sei
damit aber nicht gesagt, dass derselbe einst noch auf andere
Wege kommen und sich durchringen werde. Im weiteren
Verlaufe seiner Darlegungen behandelte Redner spiritistische
Thatsachen und suchte zu beweisen, dass man es hier mit
selbstständiger Intelligenz zu thun habe. Die Wahrheit
werde an das Tageslicht kommen. Sollte es nicht möglich
sein, hier, wie dies s. Z. in England und Amerika geschehen,
ein Comitöe zu bilden, das sich die Aufgabe stellte, diese
Thatsachen wissenschaftlich zu ergründen? Redner trat
nach dieser Aufforderung nochmals für die spirituali-
stische Weltanschauung ein, welche den Materialismus
verdrängen und die Menschheit zur wahren Höhe führen
werde. Diese Weltanschauung verpflichte Jedermann, an
den Mitmenschen ebenso zu denken, wie an sich selbst, und
so werde die sociale Frage sich ganz von selbst lösen, Herr
Freiherr v. Erhardt pries weiter das Leben Christi und kam
hiernach auf Rechtsverhältnisse zu sprechen. Es bestehe
heute eine Gerichtsbarkeit, wo eine Berufung nicht möglich
sei. Das widerstreite dem sittlichen Weltgesetz. Das Volk
müsse eine Justizinstanz fordern, welche ausserhalb der
Gerichte im landläufigen Sinne stände, eine Volksjustiz.
Er rufe der Regierung zu: — „Vor Allem sittliches Recht
im Lande I" — Redner schloss seine von dem grössten Theil
der Anwesenden wiederholt mit Zustimmung unterbrochenen
Worte mit der Aufforderung, immer nur der Wahrheit
und dem sittlichen Recht die Ehre zu geben. (So der


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1897/0255