Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 248
(PDF, 203 MB)
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248 Psychische Studien. XXIV. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1897.)

„Düsseldorfer General-Anzeiger" No. 94 vom 4. April er.)
Die „Bürgerzeitung" fährt nun ihrerseits fort: —] — Der Vortragende
begründete demnach seine Weltanschauung, die
spiritualistische Weltanschauung, zu der die Menschheit sich
bekehren müsse, um den Zweck ihres Daseins zu erfüllen.
Der Mensch ist zum Glück geboren, und da ihm das auf
Erden nicht wird, so ergiebt sich die Thatsache der Eort-
existenz und Fortentwickelung des Geistes des Menschen
nach des letzteren Tode. Das ist Herrn v. Erhardt der
Beweis für seinen Glauben an die Unsterblichkeit der Seele.
Den Spiritismus bezeichnete Herr v. Erhardt als das
Werkzeug, welches durch sittliche und intellectuelle Ent-
wickelung des Geistes den Menschen zum wahren Glück
hinführe. Herr v. Erhardt ist ein Ehrenmann vom Scheitel
bis zur Sohle, dem man gern glaubte, dass er felsenfest
von der Wahrheit und dem Werth des Spiritismus überzeugt
ist; es wird kaum Jemand gestern Abend im Saale gewesen
sein, der nicht geradezu ergriffen ward von dem felsenfesten
Glauben des Vortragenden, dass er auf dem rechten Wege
sei, der zum Glück der Menschheit führe, — der nicht ergriffen
ward von dem Glauben des Herrn v. Erhardt, dass
die spiritualistische Weltanschauung einst zum Siege gelange.
Nach zweistündiger Rede schloss Herr v. Erhardt seinen
Vortrag. — „Ein junger Mann von 25 Jahren bin ich", —
so stellte sich dann der Socialdemokrat Herr Windhoff als
erster Discussionsredner vor. Den Muth und die Ueber-
zeugung des Herrn in Ehren, aber — der junge Mann
vermochte Keinem im Saale die Ueberzeugung beizubringen,
dass er irgend etwas weiss; mit einigen noch dazu schlecht
auswendig gelernten, von ihm selbst unverstandenen Phrasen
sollte Herr Windhoff doch lieber nicht als überzeugter Socialdemokrat
sich vorstellen; so wirkt das Gebahren des jungen
Mannes nur komisch und schadet seiner Partei mehr, als er
ihr nützt. — Herr Dr. Wehherg nahm dann das Wort; er
gab unter dem Beifall der Versammlung den Sympathien
Ausdruck, die die gesammte Bürgerschaft für den schwergeprüften
Ereiherrn v. Erhardt hege. Aber mit der von
diesem vertretenen Weltanschauung ging Herr Dr. Wehberg
scharf in's Gericht; er begründete dem gegenüber den
Socialismus, der nicht mit der Socialdemokratie verwechselt
werden darf. In logischer, scharfer Weise zerpflückte Herr
Dr. Wehberg die Darlegungen des Ereiherrn v. Erhardt ; der
Klassen- und Berufsehre ging der Redner unerbittlich zu
Leibe. Das glorreiche Jahr 1789, die französische Revolution,
so rief der Redner aus, hat den Klassenaufbau vernichtet,
heute giebt's nur noch zwei Klassen und zwar: — 1) die


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