http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1897/0273
Kurze Notizen. 265
dichten, weil er schon Mitte August Leipzig verlassen hatte,
um in Dresden sein berühmtes Fiasko als Hofpoet zu er-
leben und zu dieser Zeit in tausend Nöthen in seinem
Heimathlande umher zu irren. Diese Bemerkungen sollen
unsere im Titel gebrauchten Worte „der Günther-Zeit" rechtfertigen
, die damit hervorgehobene Erwähnung Günthers
aber zurückverweisen auch auf dessen diesem Bürgermeister
gleichartige spiritualistische Gesinnung, wie wir sie in unseren
Artikeln über ihn, besonders mit seinen in „Psych. Stud."
Juli-Heft 1889 S. 306 ff. angedeuteten letzten Gedanken,
sowie in dem im September-Heft 1893 S. 429 zum Theil
gebrachten und im April-Heft 1895 S. 186 ff. vervollständigten
, erschütternden Nachrufe an seine f Mutter, bereits
nachgewiesen haben. Den Mediumismus des Bürgermeisters
jedoch glauben wir nicht ohne Grund in dessen
vierfacher Rettung aus schweren Gefahren zu entdecken,
da alle vier Fälle entsprechende Beispiele in den Annalen
des Spiritismus finden. Der erste und der letzte Fall dürften
am beweiskräftigsten dafür sein, dass einem Medium in
gewissen Zuständen selbst die schlimmsten sie bedrohenden
Verletzungen nichts anhaben können, wie ja auch mediumi-
stisch geschleuderte Steine meist Niemandem wehe thun.
Was den zweiten und dritten Fall betrifft, so werden diese
von den vorerwähnten in dieser Hinsicht gestützt. Das
Medium Home wurde z. B. von keinem Feuer verletzt. Wer
sich von unseren älteren Lesern in den letzten siebziger
Jahren noch des Falles Stade erinnert, wie derselbe in
England in die Hände seiner wissenschaftlich sein wollenden
Gegner fiel und, öffentlich angeklagt, doch von dem Urtheils-
spruche auf Arbeitshaus errettet und durch eine wundersame
Fügung in zweiter Instanz freigesprochen wurde, wird auch
der Rettung unseres Bürgermeisters aus Räuberhänden durch
geistigen Einfluss beipflichten können. — D. S e k r. d. R e d.
h) Der wissenschaftliche Verein für Occultismus
in Wien (gegründet 1896) Wien, IX., Thurngasse Nr. 17,
ladet jene p. t. Herren und Frauen, welche für die Erforschung
des Seelenlebens und verwandter Erscheinungen
ein wahres Interesse hegen, ein, sich durch Beitritt zum
Vereine an den wissenschaftlichen Arbeiten desselben zu
bethätigen, bezw. denselben als unterstützende Mitglieder zu
fördern. Die Hauptpunkte des wissenschaftlichen Programmes
umfassen: — 1) Einführung in das Gebiet des Occultismus*
— 2) Erforschung der occulten Erscheinungen. — 3) Forschung
über die Seele und deren Existenzformen. — 4) Schlussfolgerungen
aus den occulten Erscheinungen in ethischer,
philosophischer und theosophischer Richtung, — Wien im
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1897/0273