Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 397
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen

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letztere wurde besonders durch das Medium Slade ausgeübt.
Hierher gehört ferner das Tisehrücken. Als das höchste
Phänomen gelten die Materialisationen. Hierbei manifestiren
sich die Geister der Verstorbenen durch einen sichtbaren
Körper; sie sprechen und unterhalten sich mit den Anwesenden
» Bei solchen „materialisirten" Geistern hat man
durch Photographien, durch Gypsabdrücke und ähnliches
festgestellt, dass es thatsächliche Körper und nicht blos
Hallucinationen waren. — Es kann nicht bezweifelt werden,
dass mindestens ein sehr grosser Theil der spiritistischen
Manifestationen auf Betrug durch die Medien und deren
Helfershelfer zurückführbar ist. Der angeblichen Fesseln
wissen sich die Medien sehr gewandt zu entledigen. Es ist
eine feststehende Thatsache, dass viele Manifestationen, die
zuerst durch ein bestimmtes Medium dem Publikum als
spiritistische gezeigt wurden, später als Taschenspielerkunststücke
Gemeingut der Taschenspieler wurden. [?] Klopftöne
können zum grossen Theil mechanisch von den Medien
erzeugt werden, und zwar werden sie mit Vorliebe durch
die Zehen [?] ausgeführt. JFast niemals unterwerfen sich die
Medien strengen wissenschaftlichen Bedingungen, wenn sie
es auch gewöhnlich vorher versprechen. Misstrauische Personen
werden fast stets entfernt, weil „Skepsis das Zustandekommen
der Phänomene stört". Die angeblichen
Geister entpuppten sich nicht selten, zum Beispiel bei den
Manifestationen des Mediums Bastian [?] und bei denen eines
anderen von Moll in Berlin beobachteten Mediums, als
weisse, künstlich gefaltete Lappen, die das Medium trotz
seiner Fesselung sehr gewandt zu benutzen versteht. Ob
diese Erklärungsversuche für alle Fälle genügen, kann aber
wegen der Schwierigkeit der Untersuchung heute noch nicht
entschieden werden. Während die meisten Spiritisten annehmen
, dass die Phänomene durch die Geister der Verstorbenen
zu Stande kommen, giebt es einige, die der
Ansicht sind, dass Dämonen in unserer Mitte verkehren
(Wesen wie Menschen, aber unter normalen Verhältnissen
für unsere Sinnesorgane unsichtbar), und dass sie, nicht
aber die Geister der Verstorbenen, den Spuk vollführen.
Andere, zum Beispiel Crookes, fVallace*), Lombroso, nehmen
an, dass eine psychische Kraft von den Medien ausgeht,
die im Stande ist, Bewegungen von Körpern zu veranlassen;
Eduard v. Hartmann nimmt an, dass das Medium einen fern-

•) Wallace glaubt entschieden an Geisterwirkungen. Man lese
nur seine Schrift: — „Eine Verteidigung des modernen Spiritualismus
etc." (Leipzig, Oswald Mutze, 1875.) — Der Sekr. d. Red.


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