Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 399
(PDF, 203 MB)
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Kurze Notizen.

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metaphysische ßedtirfniss der Menschen nicht befriedige.
Der Berichterstatter Herr Wildberg erachtet deshalb auch
die „Okkultisten" für keineswegs „haltlose Phantasten", weil
sie in wissenschaftlicher Weise für eine auf übersinnlicher
Grundlage ruhende Weltanschauung einzutreten bestrebt
seien; nur sei ihre Terminologie eine zu complicirte und zu
wenig volksthümliche. — Am Pfingstdienstage sprach an
Stelle des durch Krankheit in seiner Familie verhinderten
Herrn Feilgenhauer aus Köln Herr Max Rahn über den
„Spiritismus und seine Gegner", die EntWickelung des
ersteren seit 1848, und dass der Spiritismus keine Religion,
sondern eine Wissenschaft sei, die jedoch den bestimmten
Trost gewähre: — auf ein besseres Jenseits zu hoffen, ja
es zu erwarten, [was jedoch unseres Erachtens gerade die
Religion auch nur einzig als Zielpunkt im Auge hat]. —
Hierauf verlas Herr Gubalke noch ein Referat des Herrn
C. A. Hager über „Ortsspuk". — [Sonach hätten überhaupt
nur zwei Berliner Verbandsredner aas dem Vorstande
gesprochen!] Herr Wildberg sagt am Schlüsse seines
Referates: — „Ein recht merkwürdiger Zwischenfall darf
hier nicht unerwähnt bleiben. In der Versammlung befand
sich auch ein sogenanntes 'Blumen-Medium' (d. h. eine Dame,
welche angeblich aus der 'leeren Luft' Blumen hervorzuzaubern
, zu 'materialisiren' vermag). Diese Dame fühlte
— laut Mittheilungen Eingeweihter — allerdings blos das
Herannahen eines 'Anfalls', wobei sie die Versammlung mit
Blumen überschüttet hätte. Um aber nicht unliebsames
Aufsehen zu erregen(!), musste sie den Saal verlassen. Wir
glauben, durch diese Mittheilung keine Indiscretion begangen
zu haben; unser beschränkter Laien verstand vermag eben
nur nicht einzusehen, weshalb die Ausübung magischer
Fähigkeiten, besonders von so harmloser, ja poetischer Art,
nicht zur öffentlichen Schaustellung gelangen durfte. Liegt
nicht schliesslich mehr 'grober Unfug' in solch unkontrollir-
barer Geheimnisskrämerei ? — Wenn wir die Eindrücke
dieser Tage noch einmal zusammenfassen, so kommen wir
zu folgendem Schluss: — In der Betonung des Geistigen
und Seelischen gegenüber dem Materialismus unserer Zeit
beruht die Wichtigkeit des Okkultismus, und somit begrüssen
wir ihn als eine im Grossen und Ganzen segensreiche Erscheinung
. Andererseits kann nicht geleugnet werden, dass
ein unverständlicher, oder nach der spiritistischen und
dämonistischen Seite hin übertriebener Okkultismus für
das klare Denken, energische Handeln und eine gesunde
Lebensvernunft überhaupt eine nicht geringe Gefahr bedeutet
." — (Spricht sich jedoch hierin nicht auch eine über-


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