Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 485
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Dankmar: Präliminarien zu einer Theorie der Spukerscheinungen. 485

Mumie" des Paracelsus, welche er (und Prof. Dr. G. Jaeger)
mit Anthropotoxinwirkungen identificirt.

Ist nun bei solchen Spukereien, die ja eigentlich in das
Gebiet der schädigenden Magie gehören, der Zweck des
Krankmachens, Schädigens klar, so macht es doch den
Eindruck, als ob der grösste Theil dieses Gebietes keinen
ersichtlichen Zweck hätte. Bei Grawe1) finden wir einen
Spukbericht aus dem Jahre 1840, wo (zu Willington) im
Hause eines gewissen Procter Nachts Seufzen, Stöhnen,
hohler Husten, Getöse aller Art*) ertönt und Lichterscheinungen
stattfinden. Einem Wundarzt Drury> der die
Sache untersuchen will, erscheint eine graue Frauengestalt
, die auf ihn mit ausgestrecktem Arme zugeht,
worauf er in Ohnmacht stürzt und ihm eine schwere
Affection des Ohres zurückbleibt. Die bläulich-graue
Gestalt eines alten, kahlköpfigen Mannes erscheint
sehr oft, die sich plötzlich wieder in Dunst auflöst; derselbe
ist in der Gegend unter dem Namen der „alte Jeffrey"
bekannt. Auch andere hatten die Erscheinung der grauen
Frauengestalt, die seufzend umher irrt und — was das
Schrecklichste ist — keine Augen hat, gesehen. Seit zweihundert
Jahren soll dieser Spuk in dem „haunted house"
wüthen. Vergleicht man dazu z. B. den „Szegediner Spuk"
mit seinen unnützen Quälereien, so muss man wohl sagen,
dass man hier nicht mehr mit den Fernwirkungen
Lebender auskommt, selbst wenn man reale Doppelgängerei
annimmt. Denn wie kommt es, dass solche
Doppelgänger - Phantome — (die nicht immer der Astralleib
in seiner Totalität sein müssen; oft und oft werden
nur die nebelartigen Ausdünstungswolken der Aura [Od-
Duftstoffe] transformirt,) — wie kommt es, dass dieselben
so entsetzlich scheussliche Formen, wie beim „Spuk
zu Wellington", oder bei dem zu Szegedin, wo Nebelsäulen
mit verzerrtem Antlitz und ohne Hände erscheinen,
annehmen? Ausserdem kann man bei einem Spuk, der
Jahrhunderte währt, nicht annehmen, dass zu solchen
psychischen Kraftäusserungen geeignete Agenten stets vorhanden
wären. Wir müssen also schon zu den Wirkungen
Entleibter greifen, und da kann man, selbst, wenn man
du Prefs Worten2): — „So lange nicht bewiesen ist, dass
der Tod eine mdieale psychische Veränderung bedeutet ...,

*) C. Crom: — „Das Nachtgebiet der Natur." II 102 ff.

*) Hierzu vergl. man den Bericht vom „Spuk auf dem Gute
Ascheberg bei Holstein«4 in „Psych. Stud." Januar-Heft 1896 S. 28—31
und November-Heft 1895 S. 513 ff. — Der $ekr. d. Red.

*) du Preh — „Die Entdeckung der Seele." II, 175.


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