Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 571
(PDF, 203 MB)
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Fürstliche Magnetiseure.

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ihn! — pries sich glücklich, diese Schrift zu besitzen.' — So
werthlos derartige Ausgeburten einer ungezügelten Phantasie
auch sind, dürfte doch zuletzt selbst ihnen nicht aller Grund
fehlen. Wir glauben ihn in den Strömungen elektrischer
und magnetischer Kräfte zu erkennen, denen der Mensch
ebenso dahingegeben ist, als er sie selber erzeugt. Dass
dieselben vorzugsweise an und in der Hand wirken, ist
bekannt. Daher erscheint denn in einzelnen Fällen die Hand
in der That schon durch blosse Berührung als eine heilende.
Wie man von Pyrrhus1) erzählt, dass er Milzsüchtigen
geholfen, indem er nur seinen rechten Fuss sanft auf die
leidende Stelle des Körpers gesetzt habe: so wird Aehn-
liches ungleich öfter von der Hand berichtet, namentlich
von der des Vespasian und mehrerer englischen und
französischen Könige. Noch Karl X soll eine solche Heilung
verrichtet haben. „Dein König berührt Dich, Gott wird Dir
helfen— rief er dem von einer Kropfgeschwulst beschwerten
Kranken zu.2) Wir übergehen die in magnetischen
Schlaf versenkende Wirkung der Hand, das Ausströmen
elektrischer Funken aus den Fingern, und gedenken nur
noch des gewiss immer eigentümlichen Eindruckes, den
wir empfinden, wenn eine andere Hand sich vertrauend und
liebkosend in die unsere schmiegt, oder ermuthigend und
segnend uns aufs Haupt legt. Ist es denn nicht wirklich,
als durchzittere uns da ein Mysterium? Fühlen wir nicht
den leisen magischen Strom der Psyche, die begegnend die
unsere durchdringt? Sogar Thiere zeigen eine hochgradige
Empfindung den Berührungen der Menschenhand gegenüber.
Nicht allein der Hund und die Katze; wir wissen es auch
vom Pferde und von dem bepanzerten Elephanten. Ja, was
noch mehr sagen will, selbst so wilde Geschlechter als
Wolf und Fuchs sollen in der Gefangenschaft eine bis
zur Ohnmacht gesteigerte Empfänglichkeit für diese Erregungen
offenbart haben."8)

Noten.

1) „Pluiarch in der Lebensbeschreibung des Pyrrhus.
Kapitel 3, berichtet: — Pyrrhus habe diese Hülfe auch den
Aermsten gewährt. Das Einzige, was er dafür beanspruchte,
war ein weisser Hahn. Nachdem die Eingeweide des Thieres
geopfert worden, Hess er sich dasselbe schenken und hatte
gerade an dieser Gabe immer eine besondere Freude.
Die eigentliche Heilkraft aber lag im grossen Zeh des
rechten Fusses: — Asyerai 6h rov Tiodöq exelvov top fteigova

*) ad 1) 2) und 3) sehe mau die dem Haupttext in Currentsebrif
nachgestellten Noten, — Die Red.


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