Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 629
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1897/0637
Schroeder: Nochmals die „Bedrängniss des Heilmagnetismus". 629

dann schreit der Arzt ihn noch an über die Frechheit, sich
anderweitig herstellen zu lassen!! Hätten die Mediciner
diesen Kranken Hilfe bringen können, würden die Patienten
nicht zum Magnetismus gegriffen haben, der sie errettete. —
Dass unter solchen Verhältnissen der Arzt, der vorher ohne
Erfolg behandelte, nicht ein Verehrer des Heilmagnetismus
wird, ist leider durch viele Beispiele erwiesen.

Der Magnetismus als Heilmittel ist die älteste Heilmethode
, sie wurde bereits angewendet, als es weder
Apotheken noch Aerzte gab, und hat sich trotz aller Anfeindungen
lebensfrisch erhalten. Seit dem Begründer der
jetzigen Methode des Magnetismus, Dr. med. Mesrner, bis
auf den heutigen Tag hat es stets tüchtige Magnetiseure
gegeben. Wir bitten aber ausdrücklich, uns nicht mit den
„Hypnotiseuren" oder Magnetiseuren, welche sich in
hypnotischen Kunststücken« produciren, verwechseln zu
wollen. Die „Hypnotiseure" sind nicht im Stande, heilbringend
zu magnetisiren, und ihre Experimente haben
• keinen Zweck. — Neuerdings lassen sich hohe Fürstlichkeiten
magnetisiren und mit Erfolg. In Frankreich und
England ist der Magnetismus in Kliniken und Spitälern als
Heilmittel eingeführt; in Berlin gab es vor Jahren eine
magnetische Klinik unter königlichem Protectorat, welche
schon damals dem ärztlichen Neid zum Opfer fiel. — Dass
es, wie auch in ärztlichen Kreisen, an Charlatanen in unserem
Berufe nicht fehlt, ist ja natürlich. Ein jeder Beruf zeigt
Auswüchse. Die zu beseitigen, wäre uns ebenfalls angenehm,
und wir würden einer hohen Reichs Vertretung dankbar sein,
wenn unser Stand von derartigen Auswüchsen befreit würde.

Wir würden gern bereit sein, wenn die Reichs-
regierun^ uns mit Rechten nnd Pflichten ausstatten
wollte, eine Vereinigung zu schaffen, deren Bestreben
es sein würde und sollte, alle unsauberen Elemente
unseres Berufes sofort nach dem Auftauchen zu
beseitigen. Wir müssten unsere Interessen voll und
ganz vertreten können und würden von allen neuen
Magnetiseuren den Befähigungsnachweis durch eine
Commission von Magnetiseuren beibringen; einen
etwaigen Befähigungsnachweis aber durch Prüfung
bei den Herren Aerzten können wir nie acceptiren,
da die Herren selbstverständlich jeden Magnetiseur
als unfähig hinstelleu Würden, um die Konkurrenz
zu beseitigen.

Wenn von Seiten der Aerzte behauptet werden sollte,
es handle sich beim Heilmagnetismus um Kurpfuscherei, so
erlauben sich die gehorsamst Unterzeichneten zu bemerken,


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1897/0637