Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 678
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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678 Psychische Studien. XXIV. Jahrg. 12. Heft (December 1897.)

Sohn wurde später mit Hilfe dreier anderer freundlicher
Kapläne zu Striegau für das Gymnasium zu Gr. Glogau
vorbereitet. Meines damals getauften Sohnes Jungfrau Pathe,
Namens Theresia Langer^ später verehlichte Frau Bauergutsbesitzer
Hoff mann zu Reichenau bei Hohenfriedeberg, war
die Schwester zweier Pfarrer in Grüssau und in Polkwitz.
Der erstere hatte mich in der Kirche zu St. Martin in
Jauer getraut Sie stammten aus dem Geschlecht eines
Pfarrers Johannes Langer zu Bolkenhain [s. „Psych* Stud."
Juni-Heft 1897 S. 302J, der sich aus den Gestirnen seinen
eigenen Tod nach der Chronik auf das Jahr genau voraus
geweissagt hatte. . . Wir wohnten nun 21j2 Jahre bei
unserer Frau Pathe Salzwedel auf der Hintergasse, und es
wurde sogar noch mein dritter Sohn Robert in diesem Hause
am 28, Mai 1836 geboren, als der Schnee früh sechs Viertelellen
hoch lag. Meinen kleinen Sohn Gregor nannte die Frau
Pathe stets im Scherz nur ihr „Hausherria" (Hausherrchen)
im Gebirgsdialect. Aber wir mussten alle Morgen unsere
Waaren, Fleischtisch, Messer und Beile, Gewichte und
Wage, Haken und Hackeklotz auf unseren gemietheten
Verkaufsstand unter den hohen Löben (gewölbten Laubengängen
) am Ringe mühsam hin und her schaffen, weshalb
mein Mann, als wieder einmal unsere gute Mutter aus
Hennersdorf gerade zum Besuche da war und uns den Rath
ertheilte, uns doch endlich Klarheit über die Erbschaftsfrage
hinsichtlich des vom verstorbenen Pathen uns versprochenen
Hauses zu schaffen, sich ein Herz fasste und die Frau Pathe
bescheiden fragte, ob sie wirklich noch des Sinnes sei, wie
ihr seliger Gatte in ihrer Gegenwart es uns zugesichert
habe, uns das Haus nach seinem und ihrem Tode fest und
gerichtlich zu vermachen? Da schäumte sie auf: — „Also
Sie trachten bereits nach meinem Leben? Sie speculiren
schon auf meinen Tod ? ... Sie müssen nun aus meinem
Hause hinaus!" — Und wir zogen auch wirklich bald aus,
in eine andere, wieder recht unbequeme Wohnung am
Niederthore. . . Und dies ward die Veranlassung, dass wir
uas mit Hilfe der Eltern und etwas eigenem mühsamen
Verdienst 1837 endlich selbst ein kleines Grundstück vor
dem Oberthore Nr. 12 für mehrere Hundert Thaler ankauften
. . . Aber auch hier hatten wir kein rechtes Glück.
Kurz zuvor trat die damals fast allgemein grassirende
Cholera auf, und ich musste meinen ältesten Sohn Gregor
achtzehn Wochen lang zu seiner Grossmutter nach
Hennersdorf geben, um ihn der Ansteckung am hiesigen
Orte zu entziehen. Aber dort starb leider auch mein
Zwillingsbruder Anton den 14. September 1836 an derselben


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