Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 644
(PDF, 192 MB)
Bibliographische Information
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644 Psychische Studien. XXV. Jahrg. 12. Heft. (Deeember 1898.)

kein Kind schicken könne. — 'Spät hast Du Dich erinnert',

— war ihre Antwort; — 'Du hast versprochen, und Kuzman
(mein jüngeres Söhnchen) gehört mir/ — Da verschwand sie,
und ich wachte auf. — Im selben Jahre (1884) fing mein
bisher vollkommen gesundes Kind Kuzman den 28. Deeember
früh um 5 Uhr an, nachdem es den 27. Deeember vollkommen
gesund eingeschlafen war, sich wie ein Wünschen zu winden,
schlug sich vor Schmerz mit den Händchen auf den Kopf,
und um 7 Uhr war es schon todt. Und wie ich im
Traume unbedacht mein Kind meiner Schwester versprochen
hatte, so wurde es in der That in derselben Gruft mit ihr
begraben." —

.,Den 3. October 1885 wurde meine Angjelija geboren.
Als sie acht bis neun Monate alt war, grassirte hier Scharlach.
Möglicherweise aus Furcht und Sorge vor dieser Epidemie
träume ich in einer Nacht folgendes: — Ich sitze im Garten.
Angjelija sitzt mir im Schoosse, Milorad spielt zu meinen
Füssen im Sande, worauf auf einmal vor mir derselbe Greis
erscheint, von dem ich schon als Braut geträumt hatte. —
*Was lässt Du dieses kranke Kind im Freien?' — fragt er
mich. Erregt sage ich, das Kind wäre ja gesund. — 'Du
irrst', — antwortet er, — 'sie ist krank, aber die Krankheit
ist noch latent. In ihr liegt schon der Keim des Scharlachs.
Sei auf der Hut, das Kind wird schwer erkranken; aber
fürchte nichts, sterben wird es nicht/ — Nachdem er dies
gesagt hatte, bekreuzte er sich und verschwand. — Den
folgenden Tag bemerke ich beim Baden der Kinder, Angjelija
wäre in grosser Hitze und voll rother Flecke. Ich zeige
dies meinem Manne, befürchtend, es wäre Scharlach. Es
waren aber Gott sei Dank nur Masern, aber in starkem
Maasse. In einer Nacht war ihr so schlecht, dass wir schon
alle auf den Tod gefasst waren. Diese Nacht war die Krisis,
und darauf wurde dem Kinde besser." —

„Das jüngste Kind war schon drei Jahre alt. Es war
aussergewöhnlich körperlich wie geistig entwickelt. Es war
mein Stolz, meine Hoffnung — mein Liebling! Ich baute
Luftschlösser von seiner glänzenden und grossen Zukunft,

— als mich wieder ein unbarmherziger Traum ernüchterte,
meinen Stolz, meine Hoffnung erschütterte und mir die
Gewissheit brachte, dass ich auch diesen meinen Liebling
bald verlieren werde. Der Traum war, wie folgt: — Ich
begebe mich in die Kirche. Als ich dort stand, zog mich
Jemand am Kleide. Ich drehe mich um und sehe meinen
Viadan. Ich nehme ihn in meine Arme und trage ihn nach
beendigtem Gottesdienste aus der Kirche. Das Portal war
voll Menschen, und hier erst bemerke ich, dass mir das


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