Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 2
(PDF, 214 MB)
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2 Psychische Studien. XXXVf. Jahrg. 1. Heft. (Januar 190&.)

die Wissenschaft trotz der Hochflut des Meinungsaustausches
nicht auf ihre Rechnung; der Grund ist einfach:
es handelt sich immer wieder um s u bj^e k t i v e Anschauungen
, Empfindungen und Gefühle und~sie, die unerbittliche
Wissenschaft, muß auf einwandfreien objektiven
Beweisen bestehen. Letztere sind aber nicht gegeben, da
das Medium bis jetzt nicht zu bewegen war, sich der rein
wissenschaftlichen Forschung rückhaltslos zur Verfügung
zu stellen. Es ist dies umsomehr zu bedauern, als alle,
welche Mr. Miller näher kennen, überzeugt sind, daß er die
strengste Prüfung glänzend bestehen und hiermit der
Wissenschaft einen ungeheuren Dienst erweisen würde.

So wie die Sache gegenwärtig steht, hat die Skeptik
zu viele und, wie man offen zugeben muß, zu schwerwiegende
Anhaltspunkte zur Verneinung der ßeellität der Phänomene
. In scharfsinniger Weise sind dieselben von Mr. C.
de Vesme, dem gelehrten Chef-Kedakteur der „Annales des
Sciences Psychiques* *) zusammengestellt. Es ist in der
Tat eine furchtbare Anklageschrift, welche Mr. de Vesme,
hier eSmK "Sie wird nicht verfehlen, auf weite Kreise
macEtigen Eindruck zu machen. Der leidige Eaummangel
verbietet mir, die interessanten Beobachtungen und Erklärungen
de Vesme's hier in eingehender Weise zu besprechen
, aber schon das wenige, was folgt, wird den geehrten
Leser überzeugen, daß es sich um Dinge handelt,
die zu schwer wiegen, um nur als gewöhnliche skeptische
Skrupel übergangen werden zu können. Andrerseits wird
man sich aber gerechterweise der Anschauung nicht verschließen
können, daß aus den Einwänden de Vesme's ein
_d i r e k t ejr Jß e i s gegen die Echtheit der Miller/schen
Phänomene nicht gewonnen werden kann. Die Summe
dieser Vermutungen würde nicht einmal zu einem schwachen
Indizienbeweis ausreichen, wenigstens nicht so weit, daß
man es wagen könnte, daraufhin ein Todesurteil zu unterschreiben
. Das kann Miller trösten, aber wir können nur
von Herzen wünschen, daß es dem berühmten Medium
auch Anlaß genug ist, endlich dem Wunsche seiner
wahren Freunde zu willfahren. —

Die oben erwähnte Anklage Mr. de Vesme's stützt sich,
in Kürze gesagt, auf folgende Beobachtungen: 1) Miller
hält es für notwendig, während des ersten Teiles der
Sitzung (wenn er sich außerhalb des Kabinetts befindet) die
Hände zwischen den Knien zu halten. Dadurch ist es
unmöglich, die Hände zu sehen; insbesondere ist die rechte,

*) 8eptember-Oktober 1908, No. 18-19.


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