Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 19
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Peter: Neue Versuche über die „Phantome der Lebenden1*. 19

beim plötzlichen Zurückkehren auf seinen Platz an das
andre Ende gestoßen sei. Der auf dem Fauteuil angebrachte
Schirm war nicht erhellt worden. Ich fahre fort,
Mme. Lambert zu beruhigen, aber sie ist erschöpft und
fiebert. In der folgenden Seanee klagt sie, dass sie seit
acht Tagen einen heftigen Schmerz im rechten Schenkel
empfinde, der von dem Stoß ihres Phantoms gegen den
Tisch zu kommen schien, als sie ihn gerückt hatte. Ich
brachte diesen Schmerz durch Magnetisieren weg.

Therese hatte ihr Möglichstes getan, um sich selbst zu
dedoublieren und uns ihr Phantom zu senden. Bei den
ersten Anstrengungen, welche sie hierzu machte, litt ihr
Gehör an Hyperästhesie und das Geräusch ihres Weckers,
der auf dem Kamin stand, störte sie sehr. Sie stand auf,
ihn abzustellen und hierauf ging das „Dedoublement" leichter
vor sich. Allmählich ganz erstarrend, sah sie ihr Phantom
sich nach und nach bilden. Es wTurde sehr leuchtend und
etwas grösser und stärker, als sie selbst; dann sich verdichtend
, wurde es dunkler. Unter dem Einfluß ihre:»»
Willens entfernte es sich und sie schlief ein. Sie erwachte
erst um Mitternacht und war sich nur bewußt, daß sie das
Phantom der Mme. Lambert und den Fauteuil gesehen
habe, auf dem sie, d. h. ihr Phantom hätte sitzen sollen.
Sie erinnerte sich, heftig von dem andern Phantom angezogen
und dann zurückgestoßen worden zu sein. Die
Folge dieser Repulsion war ein Schmerz auf der Brust,
den sie zwei Tage fühlte, ohne aber schwer zu leiden.

Das Phantom i s t w ä g b a r. Die Fähigkeit des
Phantoms, auf die Materie zu wirken, ist klar. Wir wissen,
daß es die zur Feststellung der N-Straklen dienenden phosphoreszierenden
Schirme beleuchten, gewisse Gegenstände
bewegen und daß es auf dem Tisch klopfen kann. Aber
wenn wir auch wissen, daß das Phantom aus viel zu dünnem
Stoff gebildet ist, um für unsre Sinne direkt sichtbar zu
werden, so war doch die Frage offen, ob es möglich wäre,
sein Gewicht festzustellen. Ich habe jetzt den Beweis für
diese Möglichkeit, denn ich weiß durch das Experiment,
daß das Phantom die Schalen einer Wage aus dem Gleichgewicht
bringen kann, wie wenn ein Gewicht in eine derselben
gelegt worden wäre.

Um mir über das Phänomen klar zu werden, habe ich
auf einen großen Tisch in meinem Arbeitszimmer eine
Wage gestellt. Wenn die Schalen dieser Wage im Gleich-

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