http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1909/0033
Kaindl: Veränderungen der exteriorisierten Nervenkraft. 29
gelegt ist, um den Rand eines Glasgehäuses aufzunehmen,
welches dazu dient, den Zeiger vor Luftzug zu schützen.
Um von dem Apparate Gebrauch zu machen, stützt
man die Hand auf ein besonderes Kissen, und bringt die
ausgestreckten Finger einer der Seiten des Glasgehäuses,
jedoch ohne es zu berühren, in einer Weise nahe, daß sie
mit dem Zeiger einen rechten Winkel bilden. Nach wenigen
Minuten wird man in der Mehrheit der Fälle eine
sehr entschiedene Bewegung des Zeigers gegen die Hand-
hin beobachten. Diese Bewegungen erstrecken sich über
15, 20 und zuweilen bis zu 45 und 50 Grade. Die Bewegung
ist also sehr merklich und leicht zu bestimmen.
Aber selbstverständlich ist es von Wichtigkeit, sich zu vergewissern
, daß sie nicht durch Schall, Wärme, Licht oder
Elektrizität verursacht ist. In einem Artikel, der in den
(Siehe nächste Seite.)
„Annales des Sciences Psychiques* (Juli-August 1904) veröffentlicht
worden ist, erläutert Dr. Joire die Vorsichtsmaßregeln
, die von ihm behufs Vermeidung aller dieser
verschiedenen Fehlerquellen angewendet worden sind.
Der Schall war leicht zu eliminieren; es war hinreichend,
bei vollkommener Stille zu experimentieren. Um der Einwirkung
von Wärme vorzubeugen, wurde eine dicke Lage
von Watte zwischen die Hand und das Instrument gebracht
. Nach wenigen Minuten bewegte sich die Nadel
trotz dieser Zwischenlage. Als eine Gegenprobe wurde
heißes Eisen in die Nähe der Nadel gebracht, während die
Watte noch immer dazwischen lag, und es fand keine Bewegung
statt.
Die Wirkung des Lichtes zu ermitteln, wurden in der
Dunkelheit Experimente angestellt; die Nadel zeigte eine
Abweichung von 28 Graden, gerade wie im Lichte mit derselben
Person als Versuchsobjekt.
Es galt noch die vierte Kraft, Elektrizität, zu erproben.
Zuvörderst wurde bei Herstellung des Apparates die Verwendung
von Metall in irgendeiner Form streng vermieden.
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