Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 42
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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42 Psychische Studien. XXXVI. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1909.)

estellt"), sowie Eöm. 15, 12 (eine Ubersetzung von Jes.
1, 10: „der da aufsteht zu herrschen über die Heiden*)
ist augenscheinlieh nicht von einer Auferstehung Jesu,
sondern von seiner Einsetzung oder Bestellung zum Messias
die Rede: wofür aber wieder das Medium desselben Wortes
(ävLOTccfjai) gebraucht wird. Ja, der Messias heißt in der
letzten Stelle geradezu 6 ävtordfitvag: d. h. der sich Erhebende
.

Das Hauptwort „Anastasis" wird natürlich meist in dem
Sinne von Auf erweckung gebraucht, wie es dem gewöhnlichen
neutestamentlichen und kirchlichen Glauben entspricht.
Aber auch hier gibt es einige Stellen, die uns stutzig machen.
Schon Akt. 2, 31 macht ganz den Eindruck, als wenn der
ursprüngliche Gedanke hier durch den angehängten Nebensatz
umgebogen sei. Auch Akt. 4, 2 wo es heißt: „An
Jesus zu verkünden die Anastasis, nämlich die von den
Toten", erscheinen die letzten Worte ganz wie ein späterer
erklärender Zusatz. Und die sonst ganz unverständliche
Redensart „kraft der Auf er weckung von den Toten" in
Rom. 1, 4 (und Akt. 26, 23) wird erst klar, wenn wir das
„von den Toten" als ein nachträgliches Einschiebsel wieder
ausscheiden; denn dann heißt es: „Jesus war erwiesen ein
Sohn Gottes mit Macht nach dem Geist der Heiligkeit
kraft seiner Einsetzung (als Messias nämlich;". — Uberhaupt
finden wir diese Worte „von den Toten * (eg vsxqcdv)
an vielen Stellen zu dem fraglichen Hauptwort (Anastasis)
oder auch zu dem Zeitwort (anistemi) noch hinzugesetzt,
wodurch die betreffende Angabe erst besonders auf die
Auferstehung bezogen wird, während man sie ohnedem
natürlicher und befriedigender auf die himmlische Einsetzung
Jesu beziehen würde. Wir haben dabei meist das Gefühl,
als handle es sich nur um einen späteren Zusatz zu dem
ursprünglichen Text. Allerdings läßt sich das heute nicht
überall mehr nachweisen. Aber an einer Stelle — Eph. 5,
14 — können wir es ziemlich sicher dartun. Hier nämlich
lesen wir: „Wache auf, der Du schläfst und stehe auf von
den Toten, so wird Dir der Christus leuchten". Und zu
diesem Satze, in dem die Worte „von den Toten" ganz
sinnlos sind, finden wir bei Hippolyt Phil. V. 7 eine offenbar
unabhängige Parallele, in der diese beiden störenden
Worte fehlen. Daß dies die ältere Form des Ausspruchs
ist, erscheint im höchsten Grade wahrscheinlich. Dann aber
sind die Worte „von den Toten" im Epheserbrief eben
erst nachträglich hinzugefügt. Und was hier beinahe sicher
ist, wird in anderen Fällen wohl auch geschehen sein. Die
schon erwähnte Stelle Rom. 1, 4 ist dafür ein weiteres Beispiel.


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