Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 67
(PDF, 214 MB)
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Peter: Experimental-Untersuchungen über Phantome Lebender. 67

lieh und genau, besonders im oberen Teil, -der auch aktiver
ist als der untere. Von diesem Augenblick an nimmt das
Phantom die Haltung der Versuchsperson an. Sitzt diese
bequem in einem Fauteuil, dann setzt sich das Phantom in
einen andern, den man ihm hingestellt hat, und wiederholt
hier wie der Schatten alle Bewegungen und Gesten der
Versuchsperson. Es ist deren Bild, objektiv und reell, denn
es wird in den Spiegeln reflektiert und kann manchmal
photographiert werden.

Hier ein Beispiel der Wiederholung der Bewegungen
Ich hebe den linken Arm der Person; diese sagt sofort, daß:
der „Double" den linken Arm hebe; ich senke diesen Arm
und hebe den rechten; die Person ruft sogleich, daß das
Phantom den rechten Arm hebe. Dasselbe Phänomen zeigt
sich bei den Bewegungen der Beine, des Kopfes, des
Rumpfes, bis zu den geringsten Gesten. Die Bewegungen
werden wirklich ausgeführt, denn wenn man mit einem
oder mehreren Sensitiven als Zeugen im Dunkeln sich befindet
, unterscheiden letztere, ohne daß sie die Bewegungen
der Versuchsperson oder des Experimentators sehen, und
ohne daß ein Wort gesprochen wird, deutlich die Bewegungen
des Phantoms. —

Das Phänomen wird nun komplizierter. Wenn ich im
Dunklen irgend ein'Tuch nehme, z. B. das Taschentuch der
Versuchsperson, oder daö ihre oder das meine, und breite
es über die Hand der Person, gleichzeitig den betreffenden
Arm hebend, so sagt jene, daß der „Double" den Arm hebe,
aber daß sie die Hand nicht sehe. Das Tuch ist für die
Augen des Phantoms undurchsichtig. So ist es mit allen
übrigen Teilen des Körpers. Aber der Stoff wird transparent
, wenn ich ihn 2—3 Minuten auf den von dem Phantom
eingenommenen Fauteuil lege/ — In eingehenden Experimenten
zeigt Mr. Durville, daß sowohl Autosuggestion,
wie auch Suggestion durch den Experimentator ausgeschlossen
ist. Auch daß der Einwurf der Mental-Suggestion
hinfällig ist, beweist der Forscher und will diese Tatsache
für alle folgenden Phänomene festgehalten wissen.

Von letzteren ist nachstehendes interessant: Wenn man
den Arm der Versuchsperson hebt und ihr einen Gegenstand
in die Hand gibt, so sehen einige Versuchspersonen
die Hand des Phantoms stets leer, nur Ndnette und L£on-
tine sehen den Gegenstand entdoppelt. Hier ein Beispiel:
Wie immer in Dunkelheit, hebe ich den linken Arm der
Versuchsperson und gebe ihr mein zerknülltes Taschentuch
in die linke Hand. „Der „Double"/ sagt sie, „hebt den
linken Arm, aber er hat 'etwas in der Hand: es ist ein

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