Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 70
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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70 Psychische Studien. XXXVI. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1909.)

abgibt, wie schon die Seherin von Prevorst beobachtet hat;
das Phantom nimmt gewisse Elemente, gewisse Fluide aus
der Atmosphäre, um sich zu materialisieren und die Kräfte
zur Aktion zu gewinnen.

Das Hellsehen des Somnambulismus vermindert sich
merklich während der Exteriorisation und verschwindet vollständig
, sobald das Phantom sich bildet. Es geht auf das
Phantom über, welches den Gegenstand sieht, wenn man
ihn an die Stirne desselben hält, an den Scheitel, an den
Nacken, an den Unterleib oder an jene Partie, wo die Versuchsperson
im Zustande des Somnambulismus hellsehend
ist. Alle Sinne sind weggenommen, die Versuchsperson
sieht nicht mehr mit den Augen, hört nicht mit den Ohren,,
riecht nicht mehr, hat den Geschmack verloren und das Gefühl
ist vollständig verschwunden. Wie wir in dem nächsten
Kapitel sehen werden, alle diese Sinneseindrücke scheinen
von dem Phantom mittels der Sinne des Astralkörpers,
wie die Theosophen sagen, aufgenommen zu werden.

Wenn die Entdoppelung nahezu vollendet ist, muß der
Experimentator, um das Phantom hinreichend verdichtet
für die Phänomene zu erhalten, die Versuchsperson fast
beständig magnetisieren, vor allem mit sehr langsam ausgeführten
Längenstrichen, von oben bis unten; aber er kann
auch durch längeres Auflegen der Finger auf den Unterleib
wirken. Man kann sogar, ohne eine einzige Bewegung zu
machen, durch die auf die Versuchsperson oder selbst auf
das Phantom gerichtete Willenskraft allein wirken. Die auf
das letztere erzielte Wirkung scheint mir besonders energisch
, selbst brutal und wird oft für die Versuchsperson
unangenehm, wenn man nicht sehr milde vorgeht. Um mich
eines volkstümlichen Ausdrucks zu bedienen, man muß „eine
Eisenhand in samtnem Handschuh* haben. Hier ein Beispiel
des direkten Einwirkens auf das Phantom der Mme.
Francis: Ich halte meine linke Hand auf 50—60 cm an
die Stirne des Phantoms, um das Kopfweh zu heben, über
das die Versuchsperson klagt. Letztere erklärt auch bald,
daß das Leiden sich verringert und dann gänzlich verschwunden
ist. Sie scheint mir ermüdet zu sein und ich
suche durch Querstriche vor dem Gesicht und der Brust
des Phantoms die Entdoppelung aufzugeben. Allein ich
muß hiervon abstehen, denn Mme. Francois klagt, daß dieses
energische, ja brutale Vorgehen das Phantom übermäßig
errege und daß diese Erregung auf sie zurückwirke, sie
schwäche und unfähig mache. Ich vollende nun das Aufwecken
, indem ich direkt auf sie mit Auflegen der linken
Hand auf die Stirne einwirke.


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