Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 143
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1909/0147
*

Peter: Miller und seine Gegner. 148

-der Kniebeuge, umhüllt mit Tüll, hätte grotesk ausgesehen;
— so stark halte ich nicht einmal die Kraft der Jllusion
und der Imagination. Alles hat eben seine Grenzen! —
Ferner bemerkt Delanne, daß die Stimme Angele Marchand's
sogar von deren anwesender Mutter erkannt wurde. Ich
habe es schon bemerkt: auch in der Münchener Sitzung
hatte man Phantome sprechen hören in einer Weise und
Stimmlage, welche von Miller nicht imitiert sein konnte.
„Was Lily Roberts betrifft, sagt Mr. Delanne, so haben ich,
Leon Denis und Kapitän Mantin den Busen dieser Erscheinung
berührt, der sicher keine männliche Brust war."
Sie haben sich vollständig hiervon überzeugt und, wer ungläubig
ist, der muß eben beweisen, daß die andern halluziniert
usw. waren. Schließlich sagt Mr. Delanne, daß er
Mr. de Vesme's Kritik für „illusionistisch" hält, solange
dieser nicht plausible Erklärungen gibt für die Phänomene,
welche er und die andern beobachtet haben, und so lange
. er Versuche und Resultate verdächtigt, welche mit Sorgfalt
kontrolliert worden sind.

Vesme erwidert, daß er die genannten Gestalten nichts
weniger als schmächtig gefunden habe und daß es in der
Dunkelheit überhaupt schwierig sei, den Umfang eines
Körpers zu beurteilen. Eine Dame z. B. behauptete, Lily
Roberts habe „enorme Arme" gehabt! Man sieht, in dieser
Weise wird der Streit nieht^ entschieden werden. —Wenden
wir uns zu dem Artikel, den Mr. Papus veröffentlicht hat.
Dieser Verteidiger Millens schlägt einen schärferen Ton an
und nennt die Erklärung, welche Vesme für die Tricks des
Mediums gibt, einfach kindlich. Papus berechnet u. a., daß
das Medium, um drei Phantome zugleich und als Puppen
vorführen und dirigieren zu können, mindestens fünfeinhalb
Meter Tüll gebraucht hätte und außerdem noch zwei bis
drei Stäbe, Phosphor, Sicherheitsnadeln, schwarzen Stoff,
um die Kugel, die man ihm zugeworfen hat, einzmvickeln
usw. Papus fragt, Was aus dieser Menge Tüll usw. nach
der Sitzung geworden ist. Miller wurde doch sofort wieder
entkleidet und das Kabinett untersucht! Vesme selbst war
ja in dem Kontroll-Komitee. Diese gewichtige Frage ist bis
jetzt unbeantwortet geblieben. Schließlich sagt Papus, er
habe mehrere Erscheinungen ganz dicht und deutlich vor
sich gesehen und könne „garantierendaß es keine
Puppen waren. Ich bin ja „naiv", fügt der Gelehrte bei,
aber ich bin so naiv, Erklärungen der Tatsachen zu
fordern und nicht Phrasen. Man sieht, es ist höchste
Zeit, daß man den aussichtslosen Kampf beendet — und
auch wir wollen bis auf weiteres die Akten schließen.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1909/0147