Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 154
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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154: Psychische Studien. XXXVI. Jahrg. 3. Heft. (März 1909.)

erklärt werden können, doch der größten Anstrengung
unserer Verstandeskräfte wert sind, um ihren Charakter
festzustellen. Man darf auch nicht vergessen, daß man es
hierbei mit einem Element zu tun hat, das bereits die
menschliche Anschauung ernstlich in Anspruch nimmt.
Die sog. spiritualistischen Phänomene, ob echt oder unecht,
haben die Aufmerksamkeit von Tausenden, wie von Millionen
auf sich gezogen und deren Glauben mehr oder
weniger gewonnen. William Howitt*), ein Freund Owen's,
schreibt schon im Jahre 1858: „Man sagt, der Spiritualismus
hat in Amerika drei aMillionen Menschen überzeugt; m
Europa sind es nicht weniger als eine Million und die
Schnelligkeit, mit welcher derselbe in alle Schichten dringt,
und zwar buchstäblich von den höchsten bis zu den
niedersten, sollte zu denken geben. Mancher würde erschrecken
, denselben in königlichen Palästen zu finden und
zu sehen, wie er alle Stände ergriffen hat, wenn man auch
nicht viel Aufhebens macht, darunter Männer und Frauen
von schriftstellerischem, religiösem und wissenschaftlichem
Ruf.44 Dale Owen bemerkt hierzu, daß er natürlich nicht
imstande ist, die Genauigkeit dieser Angaben zu prüfen,
aber daß er doch aus eigener Erfahrung wisse, daß sich in
Europa Leute aus allen Klassen der Bevölkerung für den
Spiritualismus und seine Erforschung interessieren: Prinzen
und andere Adlige, Staatsmänner, Diplomaten, Offiziere der
Armee und Marine, Gelehrte und Professoren, Schriftsteller,
Kau Seilte, Private, vornehme Damen und schlichte Hausfrauen
. Die meisten von diesen, das ist ja richtig, betreiben
ihre Forschung privatim und teilen ihre Ansichten nur vertrauten
Freunden mit. Allein die Lehre wird hierdurch
doch verbreitet und die Kreise ziehen sich immer weiter.
Wenn aber diese wunderbare Neuheit sich unter uns ohne
Karte und Kompaß verbreiten darf, mit welchen wir durch
den unerforschten Ozean der Mysterien steuern können,
dann sind wir schlimmen Einflüssen auf Gnade und Ungnade
preisgegeben.

Die Kommunikationen — ob sie nun von einer andern
Welt kommen oder von dieser — enthalten nicht selten ein
Gemisch von Wahrem und Falschem und bringen eine Menge
von Kindereien abwechselnd mit vernünftigen Dingen.
Manchmal enthüllen sie üble Leidenschaften, gelegentlich
sind sie gottlos und einige von ihnen zeigen, auch wenn

*) Englischer Schriftsteller, f 1879. Nach Aufzählung seiner
vielen Werke sa^t das Konv.-Lex. von Meyer (1895): „Später ergab
er sich dem Spiritismus und verscherzte das Ansehen, das er früher
genossen." — (Sic! P.)


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