Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 159
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1909/0163
Koßberg: John Lobb's Gespräche mit den Toten. 159

tuelle und physikalisch - mediumistische Manifestationen
handelt — sind die Voraussetzungen und Beobachtungen
völlig ungenügend. Uber den Wert oder Unwert läßt sich
dann nicht streiten.

Etwas anderes ist es mit John Lobb's Werk. Wir erfahren
aus der Vorrede, daß es gleichermaßen für den einfachen
Mann, wie für den Gelehrten geschrieben
sei. Wir lesen ferner in der seinem Werke beigegebenen
Biographie, daß der Verfasser eine durchaus ehrenhafte, im
öffentlichen Leben seit vielen Jahrzehnten tätige Persönlichkeit
darstellt, an deren Fersen der Erfolg immerdar sich
heftete, so verschieden auch die gestellten Aufgaben sein
mochten. Ein weiterer Umstand, der eine wissenschaftliche
Kritik geradezu herausfordert, ist der, daß dem 179 Seiten
umfassenden Werke 17 Geister - Photographien beigegeben
sind. Dazu kommt, daß die veröffentlichten Resultate nur
einen kleinen Bruchteil dessen darstellen, wovon der Verfasser
in wenigen Monaten Zeuge war. Mehr als 800 Tote
sind in Zirkeln erschienen, deren Mitglied John Lobb war.
Und dies Resultat in einer Zeitspanne, die für den gewöhnlichen
Sterblichen knapp ausreichte, mit der gleichen Zahl
seiner lebenden Daseinsgenossen alle die höchsten und
ernstesten Fragen des Lebens zu erörtern. Und nun erst
T Gespräche mit den Toten % mit materialisierten Geistern!
Welche Fülle von Vorbereitungen, Untersuchungen, Fest-
stellangen ergibt sich daraus! Ich hoffte also, wie angedeutet
, ein außerordentlich wertvolles Material durch die
Lektüre zu empfangen. Die Enttäuschung war leider umso
nachhaltiger und größer. Gern gebe ich zu, daß in den
Äußerungen der angeblichen Geister manche Stelle enthalten
ist, deren Inhalt schön und trostreich sein mag, wenngleich
eine Kontrolle von vornherein ein Ding der Unmöglichkeit
ist. Daneben aber bestehen zahlreiche Mitteilungen, die
allzu starke Beziehungen und Anklänge an offenbarungsspiritistische
Produktionen aufweisen. Diese aber sind es
allzeit gewesen, die qualitativ mehr geschadet, als genützt
und unsere Bewegung in der gebildeten Öffentlichkeit
lächerlich gemacht haben. Ich will es noch hingehen lassen,
wenn Charles Dickens, der uns Unsterbliches bescherte,
der auch post mortem sich kundgab durch die glanzvolle
Weiterführung des mit dem Todesmoment abgebrochenen
Romans „Das Geheimnis von Edwin Drood" durch ein ungebildetes
Medium, wenn dieser selbe Dickens zu John
Lobb sagt, daß er seit seinem Eintritt in das Jenseits
„dem vornehmen Werke der Kindererziehung
sich völlig hingegeben habe* (S. 54). Denn das


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1909/0163