Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 175
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Maier: Zur Abwehr

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trotz eifrigen Bemühens leider noch niemals gelungen sei,
einer derartigen Materialisationssitzung beizuwohnen. Die
„Loge Psyche will es bedünken, daß es, ehe ich den Redaktionssessel
einnahm, meine vornehmste und sogar selbstverständlichste
Pflicht gewesen wäre, mir von den spiritistischen
Phänomenen eine volle und sichere Erkenntnis
zu verschaffen/ Eine wirklich lächerliche und zugleich frivole
Verdächtigung, als hätte ich diese Pflicht versäumt!
Seit dem Jahre 1890, wo ich anfing, mich für dieses dunkle
Gebiet wissenschaftlich zu interessieren, habe ich mit
wahrem Heißhunger und Feuereifer so ziemlich alle darüber
erschienene Literatur studiert, bin jeder auch noch so leisen
Spur einer scheinbar übersinnlichen Kundgebung nachgegangen
und habe auch weder Zeit, noch Geld, noch
Mühe gescheut, mich mit Medien in Beziehung zu setzen.
Nun muß ich aber offen bekennen, daß ich bei diesen
Bemühungen über die bekannten Phänomene mit Tischrücken
, automatischer Schrift, Trancereden u. dergl. im
wesentlichen nicht hinausgekommen bin und speziell niemals
Gelegenheit erhielt, eine sogenannte Materialisation zu
sehen. Meine Schuld isi das gewiß nicht! Noch in letzter
Zeit glaubte ich dem ersehnten Ziele nahe zu sein, indem
unser früherer Mitarbeiter Herr Prof. Willy Reichel mich
von St. Francisco aus aufs zuvorkommendste zu den
Prüfungssitzungen eingeladen hatte, die auf seine eigenen
Kosten mit Miller in Paris vor einer wissenschaftlichen
Kommisson stattfinden sollten. Bekanntlich ist diese Hoffnung
an der mir, wie auch den Münchener Gönnern dieses
vielgerühmten Materialisationsmediums, zuerst ganz unbegreiflich
erscheinenden Weigerung des Mediums gescheitert.
Ob es jetzt, wo sogar die angesehensten Spiritisten und
Spiritistenorgane — sicherlich aus triftigen Gründen — vor
Miller warnen, wohlgetan ist, ihn, ehe er sich einer Kommission
stellt, noch weiter in Schutz zu nehmen, erscheint
mir persönlich mehr als fraglich. Ich selbst wenigstens
würde in einem so zweifelhaften Falle, zumal auf Grund
einer einzigen unkontrollierten Sitzung, nicht trauen, bis ich
mich mit eigenen Augen und Ohren unter Anwendung aller
erdenklichen Vorsichtsmaßregeln wiederholt überzeugt
hätte. Doch kann das ja jeder halten, wie er will. —

Wenn ich die in dem „Offenen Brief" mir entgegengehaltenen
wissenschaftlichen Autoritäten eines Crookes,
Lombroso, Riebet, Schiaparelli, Flammarion, Zöllner usw.
nicht selbst für mehr oder weniger einwandfrei oder doch
mindestens für höchst glaubwürdig halten würde, so hätte
ich es niemals gewagt, die Leitung des von einem so ver-

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