Freiburger historische Bestände - digital

Literaturbericht

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dien, wie Stainton Moses, Frau Piper oder Frau Thompson, nur gelegentlich
herangezogen werden sollten, klar und wohlgeordnet zusammenzustellen
. Das Buch umfaßt alle Arten Erscheinungen von
Verstorbenen, sowohl von solchen, die den Versuchspersonen bekannt
waren, als auch von unbekannten. Im ersten Falle können
Mitteilungen erhalten werden, die sich durch Telepathie oder durch
Halluzination erklären, — aber auch solche, die sich nicht so erklären
lassen; Mitteilungen von Tatsachen, die den Anwesenden
unbekannt sind, auch von Tatsachen, die sich erst nach dem Tode
der Erscheinenden zugetragen haben; Mitteilungen durch automatisch
schreibende und für den Vorgang verständnislose Kinder, oder
in Sprachen, die dem Medium oder selbst den Beobachtern fremd
sind; endlich Mitteilungen von Dingen, deren Kenntnis bei keiner
lebenden Person vorauszusetzen ist. Im zweiten Falle können die
sich manifestierenden Personen, die zunächst allen Teilnehmern
fremd sind, mit Hilfe der von ihnen gemachten Mitteilungen oder
durch Vergleichung mit aufgefundenen Bildnissen identifiziert
werden; auch werden zuweilen erst in späteren Sitzungen oder mit
anderen Medien Mittel zur Identifizierung gewonnen. Nicht minder
interessant als dieser Hauptteil des Buches ist der kürzere, als Anhang
bezeichnete zweite Teil, der die Erscheinung Verstorbener an
einem Totenbette behandelt, wo sie manchmal nur von dem Sterbenden
, manchmal auch von anderen Anwesenden wahrgenommen
werden. Wernekke.

Mijn Ervaringen in eer. Haagschen Spiritistenkring. Door H. N. de
Fremery. Bussum, 0. A. J. van Dishoeck. 1908 (149 S. 8°, mit
4 Abbildungen : Apport von Blumen ; 3 Photographien von Nebel-
gestaiten)

Das Schriftchen enthält gut geschriebene Berichte über 12
spiritistische Sitzungen , die vom September bis Dezember 1907 im
Haag mit einem Privatmedium und einer kleinen Zahl vertrauter
Teilnehmer abgehalten wurden. Wenn gegenüber bezahlten Beruf
medien sich der Verdacht der Täuschung regt, so kann er durch
strenge Kontrolle vor und während der Sitzung mehr oder weniger
entkräftet werden. Bei Privatmedien ist dies meist ausgeschlossen.
Der Verf. erwähnt selbst diesen Umstand und schließt daher jedem
Bericht eine kurze Betrachtung über die Zuveilässigkeit der beobachteten
Vorgänge an. Das Ergebnis ist in der Hauptsache
günstig; die beobachteten Erscheinungen sind die bei solchen Versuchen
gewöhnlich auftretenden. Immerhin ist es von Interesse, den
Verf., der ja auch außerhalb Hollands namentlich durch seine
wHandleiding* bekannt geworden ist, darüber berichten zu hören,
wie er seine persönlichen Erfahrungen gesammelt hat.

Wernekke.

Ein Beitrag zur grammatischen Entwicklung der Kindersprache Von

Prof. Dr. J. A. Gheorgov. Sofia (E. Meumann's Sammlung von
Abhandlungen zur psychol. Pädagogik). Leipzig, W. Engelmann,
1908 (395 S. gr. 8d. Preis 3 Mk.

. Der Verf. hat über das Sprechenlernen seiner beiden Knaben
sorgfältige Aufzeichnungen gemacht und davon eine genaue, geordnete
Zusammenstellung gegeben. Die liebevoll durchgeführte Arbeit
ist von außerordentlichem Interesse für den Psychologen wie für
den Linguisten. Denn die Sprache, deren Aufnahme in den kindlichen
Geist und Wiedergabe durch das kindliche Sprachor^an hier
verfolgt wird, ist das Bulgarische, — für dessen Studium dem Nicht-
bulgaren nur spärliche Quellen fließen. So bietet das Buch nicht
nur wertvolle Belehrung über die Entwicklung der Kinderseele,