Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 232
(PDF, 214 MB)
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232 Psychische Studien. XXXVI. Jahrg. 4. Heft. (April 1909)

uns herum auf eine einzige Bewegung zurückführen,
wir können die verschiedenen Eigenschaften dieser Bewegung
allmählich erforschen, aber dasWesen dieser Bewegung
— sagt Pfitzner ganz richtig — wird uns stets
das verschleierte Bild zu Sais bleiben*.

Begriffsbestimmungen, das Protoplasma betreffend,
werden im Gebiete des biologischen Denkens nur cum
grano salis gebraucht, damit die Morphologen nicht Gefahr
laufen, das Leben aus andern als chemisch-physikalischen
Gesichtspunkten betrachtet zu sehen.

Trotz alledem ist auch das nächst bedingende Moment
der Teilung in der Zellsubstanz oder im Zellkern vollkommen
unbestimmbar, weil die Morphologen die Kräfte,
die hierbei wirken, nicht kennen; „denn wir wissen — sagt
Flemming — noch so gut wie nichts davon, welche
Diffusions Verhältnisse, welche Vorgänge elektrischer
und elektrolv tischer Natur in der
lebenden Zelle und zwischen Zwischensubstanz und Kern
überhaupt tätig ist und somit bei Änderungen des Stoffwechsels
, also der molekularen Mechanik in Zelle und Kern
und bei dem .Anstoß in Frage kommen können. Die erste
wahrnehmbare Erscheinung ist das Auftreten der
physikalisch rätselhaften Polstrahlung in der Zellsubstanz
, nach deren Erscheinung im Kerne bald die Anordnung
zum Knäuel auftritt. Die experimentelle Forschung
hat des „ Rätselhaften * noch genug zu lösen, hat auch Rätselftaftes
scheinbar gelöst, — nur scheinbar, weil die Lösung
auf Irrtümern beruht. Als Virehow auf dem Naturforscherkongreß
in München im Jahre 1877 der „generatio aequivoea"
Erwähnung tat, betonte er jedoch, daß tatsächliche
Beweise dafür fehlen; ebenso begnügte sich du Bois-
Reymond mit vielen andern der bedeutendsten Physiker
mit einem „ignoramus-ignorabirnus", und Preyer sagt: romne
vivum e vivo% was wenigstens als eine ehrliche Lösung
betrachtet werden kann. —Wie auch bei bedeutenden Naturforschern
gewaltige Irrtümer unterlaufen können, trotz der
Naturerkenntnis, beweist Geheimrat Dr. Stieda (Königsberg/,
der auf dem Anthropologenkongreß in Straßburg nachgewiesen
hat, daß die redselige Ausführlichkeit, womit seit
langer Zeit die Windungen des Hirns als Sitz der Intelligenz
beschrieben wurden, unbegründet, daß Gestalt, Form
und Ausgehen derselben für die Denktätigkeit ganz belanglos
seien, weil gerade da, wo nach ßroca die Sprache ihren
Sitz haben soll, das Hirn bei einem seltenen Gelehrten,
Dr. Georg Sauerwein, der in 54 Sprachen sprach, schrieb
und dichtete, ganz gewöhnlich war. Dieser Mann sei vor


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