Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 240
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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240 Psychische Studien. XXXVI. Jahrg. 4. Heft. (April 1909.)

mein Geist: „Zu klein!" Auf meine Erwiderung, daß ich
kein anderes Papier im Hause habe, befahl mir der Geist:
„Geh, kaufe welches!* Ich machte Einwendungen, weil es
regnete und mein Papierhändler fern vom Quai St. Michel,
wo ich damals wohnte, sein Geschäft habe. „Geh auf den
St. Andrd-des-Arts-Platz !a erwiderte Bernhard Palissy. Ich
suchte in meinem Gedächtnis, konnte mich aber nicht erinnern
, dort einen Papierladen gesehen zu haben. Aber
der Geist wiederholte: „Jawohl, dort ist einer, dort ist einer!4
Verstört nahm ich meinen Hut und ging. Ich suchte den
ganzen Platz ab und kehrte enttäuscht nach dem Quai St.
Slichel zurück, yvo plötzlich meine Augen auf ein Schild
starrten: „Papier en gros." Ich trat ein und hörte —nunmehr
ohne Erstaunen —, daß der Inhaber des Ladens
Papier in allen nur denkbaren Größen auf Lager habe. Ich
suchte aus, was mir passend erschien und kehrte nach
Hause zurück. Xaum aber hatte ich den Bleistift auf da^
mitgebrachte Papier gesetzt, als meine Hand mit Schnelligkeit
niederschrieb: „Siehst du, ich hatte recht!"

Das war das letzte Mal, daß Sardou eine Mitteilung
empfing. Einige Tage später rief er selbst Bernhard Palissy
aufs neue an, aber es kam keine Antwort. Die Zeichnungen,
die Sardou erhielt, wurden bereits 1858 in Aquatinta-Manier
in einer spiritistischen Zeitschrift veröffentlicht. Sie sollen
Ansichten von dem Planeten Jupiter darstellen, der als
Wohnort großer Geister: Mozart, Zarathustra, Beethoven
gedacht ist. Der Wohnort Mozarts ist eine zarte Vereinigung
von Blumen, Notenlinien und Notenschlüsseln zu
architektonischen Gebilden, am ähnlichsten noch den Ornamenten
der italienischen Renaissance - Majoliken und den
Grotesken Poecetti's. Hier sind aber alle Anspielungen an
menschliche, tierische oder pflanzliche Lebewesen vermieden.
Man meint von fern eine von Seraphim getragene Orgel
zu sehen, in der Nähe löst sich aber alles in rein ornamentale
, lose verbundene Linien auf. Dann glaubt man
einen Baß, eine Lyra, einen Kronleuchter zu erblicken, und ist
überrascht, in der Nähe nichts als gerade Linien, Notenköpfe
, Schnecken- und Zickzacklinien zu sehen. Der
Aufenthalt der Tiere beim Hause Zarathustra's zeigt Bäume,
die statt des Laubes eine große Blüte tragen, und die
Wesen, die zwischen den Blumen hausen, trinken, liegen,
hocken, fliegen und in Linien sich schaukeln, sind geschwänzte
, teils beflügelte, teils mit Klauen, teils mit Hörnern
bewehrte Tier- und Menschengestalten. Während bei
Mozartfs „Haus" durch Verwendung des Noten Werkes und
graziöser, aufstrebender schlanker und leise herabprickelnder


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