Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 260
(PDF, 214 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1909/0264
260 Psychische Studien. XXXVI. Jahrgang. 5. Heft. (Mai 1909.)

Die Herbeiführung ekstatischer Zustände durch Monoideismen
erkläre ich mir durch die bedeutende Gleichgewichtsstörung
, welche durch die hierbei stattfindende
anhaltende Geisteskonzentration in dem das Nervensystem
durchflutenden Nervengeist hervorgerufen wird.

In der Ekstase verändern sich nicht nur die Beziehungen
der Seele zum Körper, sondern auch jene zur Außenwelt
, indem die Psyche aus einem indirekten in ein — je
nach xVrt und Umfang dieses Zustandes — mehr oder
minder beschränktes direktes Verhältnis zu ihr tritt, wobei
der Seele zuweilen der eigene materielle Körper, einem
neuen Wahrnehmungsmodus zufolge, als ein Objekt der
Außenwelt erscheint.

Diesem abnormen doppelten Verhältnis zwischen Psyche
und Körper einerseits und Psyche und Außemvelt andererseits
entspringen alle anormalen eso- und exoneuralen Erscheinungen
(die man in ihrer Gesamtheit als supernormale
, übersinnliche, mystische, magische, okkulte
oder metapsychische Phänomene bezeichnet), insofern sie
nicht auf bloßen Ausströmungen der Nervenkraft beruhen
oder auf entkörperte Wesen zurückzuführen sind, deren
Existenz- und Einwirkungs-Mögliehkeit von vornherein zu
bestreiten einem unbefangen und logisch Denkenden nicht
wohl beifallen wird.

Wenn es solche außerirdische Wesen gibt und ihre
Rückversetzung in das Diesseits eine denkbare Möglichkeit
ist, so kann dies nicht, wie manche Spiritisten zu glauben
scheinen, durch eine bloße Ortsveränderung bewerkstelligt
werden, sondern nur durch eine Veränderung
ihres Zustandes, nämlich dadurch, daß sie aus ihrem
jenseitigen normalen Zustand in einen anormalen übergehen,
was entweder infolge eines posthumen Monoideismus
spontan erfolgen kann f oder auf eine uns unbekannte
Weise von ihnen auch absichtlich herbeigeführt werden mag.

Daraus folgt aber mit Notwendigkeit,
daß wir die jenseitigen Wesen unter allen
Umständen nur in ihrem abnormen Zustande
[bezw. — nach Revel — im Fall einer von ihnen
erlittenen Krisis — Red.], nicht aber in ihrem normalen
Zustand und unter normalen Verhältnissen
kennenlernen können, und daß
ihre Kräfte und Fähigkeiten, die sich uns
in manchenSpukphänomenen und anderen
„Geistermanifestationen" darbieten mögen,
uns nicht mit ihren normalen, sondern
mit ihren anormalen Funktionen bekannt


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