Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 262
(PDF, 214 MB)
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262 Psychische Studien. XXXVI. Jahrgang. 5. Heft. (Mai 1909.)

Es bedarf übrigens nicht gerade eines ekstatischen Zu-
ständes auf Seiten des Agenten, um magische Wirkungen
hervorzubringen, sondern es genügt schon eine psyeho-mag-
netische Ausströmung eines gesunden Nervensystems, um
Fernwirkungen vollbringen zu können, wie dies z. B. bei
einem kräftigen Magnetiseur der Fall ist, der sein Subjekt
auf eine oft sehr bedeutende Entfernung hin nicht nur in
magnetischen Schlaf zu versetzen, sondern auch Heilwirkungen
bei ihm zu erzielen vermag, wobei dem Subjekt
zuweilen die Erscheinung seiner Person zuteil wird.

Derartige, von Magnetiseuren erzielte Resultate stehen
jedoch in keinem Verhältnis zu den bedeutenden magischen
Wirkungen, welche von Personen ausgehen können, die
sich in ekstatischen Zuständen befinden, deren Wesen entweder
, wie Dr. Herbert Mayo vermutet, in einem abnormen
Verhältnis zwischen Psyche und Nervensystem, oder auch
darin bestehen kann, daß infoige einer Erkrankung oder
Verletzung desselben die normalen Ausströmungen der
Nervenkraft eine abnorme Steigerung erfahren.

Die Fernwirkungen, welche zuweilen von Somnambulen,
Schwerkranken oder Sterbenden ausgehen, bringen mitunter
Phänomene hervor, die einen dem Gespensterspuk vollkommen
analogen Charakter aufweisen; ja die Somnambulen
sind manchmal imstande, derartige Erscheinungen
willkürlich hervorzurufen, ohne sich dabei über den modus
operandi im geringsten Auskunft geben zu können. Infolge
ihres abnormen Zustandes setzen sich eben ihre Gedanken
auf eine ganz andere Weise in Handlungen um, als unter
normalen Verhältnissen. Würden wir den normalen Vorgang
gründlich verstehen, so dürften wir dem anormalen
Prozeß leichter ein Verständnis abgewinnen können.

Wenn wir beim Tischrücken sehen, wie sich ein
schwerer Tisch vermöge der auf ihn verladenen Nervenkraft
bewegt und wie er, ohne berührt zu werden, zuweilen
unseren Gedanken folgt, so müssen wir wohl auf die Vermutung
geraten, daß jenes auf den Tisch übertragene Im-
ponderabile, das zwischen unseren Gedanken und der
groben Materie des Tisches vermittelt, auch das Medium
ist, welches den Geist befähigt, den grobmateriellen Körper
nach seinem Willen zu lenken.

Im normalen Schlafzustand bleibt der Traum ein
rein innerlicher Vorgang; im anormalen Zustand des Schlafwandlers
finden wir den Körper zur Ausführung der
Traumhandlung herangezogen; im ekstatischen Schlaf kann
sieb der Traum auf eine andere Person übertragen, die
darin eine hervorragende Rolle spielt, er kann aber auch


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