Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 298
(PDF, 214 MB)
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298 Psychische Studien. XXXVI. Jahrgang. 5. Heft. (Mai 1909.)

das einen erregten Nervenzustand aussehließt, noch weniger die
Veranlassung dazu sein könnte. Wäre dem so, dann müßte
mein Gehirn die chemische Verwandtschaft des Schwefels
mit dem Quecksilber, den Zinnober dargestellt und nach
außen projiziert haben, wie ich auch Klänge der menschlichen
Stimme hätte wahrnehmen müssen.

Eine Halluzination ist doppelt ausgeschlossen, weil mit
dem Moment des Versehwindens der Erscheinung nicht
nur ein knallähnliches, mit kaltem Luftzug
verbundenes Geräusch sich verbreitete, sondern
auch ein Gefühl wie durch elektrische
Berührung meinen Körper vom Scheitel bis
zur Sohle mit einer eisig kalten Wellenbewegung
durchschoss.

Und hier stehen wir mit der exakien Wissenschaft
, vor der magnetischen Anziehung und der
dynamischen Kraft einerseits, anderseits vor der
Elektrizität und der Anziehung der Materie
durch alle Körper ohne Ausnahme.

Jede Sinnestäuschung ist ausgeschlossen, während das
Vorhandensein einer vierten Kaumdimension durch das
Phänomen keiner weiteren Feststellung mehr bedarf. Diese
liegt allein schon in der Beantwortung der Frage: was ist
die Erscheinung „Licht*?

Die Erscheinung Licht wird als eine unendlich rasche
Schwingungsbewegung eines ebenso unendlich feinen Stoffes,
Äther genannt, angenommen. Er ist ein Stoff, der sich
zugleich an derselben Stelle eines anderen Stoffes befindet,
wie z. B. des Glases. Glas ist keineswegs porös; weder
Wasser, noch Gase dringen durch und Zwischenzellen sind
keine festzustellen. Und trotzdem findet die Physik eine
Erklärung dafür, wenn auch jene kleinsten Bestandteile
, mit denen sie rechnet, weder ein menschliches Auge
je gesehen hat, noch je sehen wird. Warum sagen die
Naturforscher der materialistischen Richtung hier nicht auch;
ignoramus, ignoramibus?

Wie kommt eine dynamische Kraft mit der Empfindung
eisiger Kälte in den vom Blute durchströmten, also warmen
Körper? Warum befand sich diese eiskalte, wellenförmige
Bewegung dicht unter der Oberfläche des Körpers,
von der Stirne ausgehend, in gesetzmäßiger Richtung
fortschreitend? Erfordert die Beantwortung dieser Frage
so gar seltener Gelehrtheit? Ich bezweifle es, muß aber
bemerken, daß der Naturforscher trotz seiner Erfolge recht
viel Ursache hat, bescheiden zu sein, daß er kein Recht
hat, über unbegriffene Dinge dünkelhaft und hochmütig


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