Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 301
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1909/0305
Weber-Bell: Skeptik und Pneumatologie. 301

alles, das Kind, in der Meinung, der Nagel sei vielleicht
in seinen Ärmel gerutscht; er war und blieb verschwunden
. Hundertmal durchsuchte ich den mit
Linoleum belegten Boden, zerlegte den ganzen Musikständer
in seine einzelnen Teile, ob wohl der Nagel in irgendeine
Biegung geraten sei. Nichts !

Das Nägelchen, genau 2 cm lang, mit seiner starken
Unterlage, das ich vom Händchen des Kleinen wegnehmen
wollte, verschwand vor unseren Augen, ehe ich
nur eine Handbewegung machen konnte.

Der kleine, selten begabte Knabe wird jedermann den
Vorfall selbst erzählen.

Stillschweigend nahm ich den alten kleinen Plan von
1907 und befestigte ihn mit den drei Nägeln an der Wand,
wie es im März 1907 mein Mann getan hatte. Nagel und
Plan betrachte ich seither als Reliquie. Den vierten Nagel
holte wohl jene unsichtbare Kraft, der Geist meines unvergeßlichen
, teuren Toten.

Ein neuer Beweis der Unsterblichkeit! Seither widme
ich die meiste Zeit den okkulten Wissenschaften, die mir bis
dahin vollständig fremd waren. Ich habe den Beweis erhalten,
daß der Mensch, dessen Körper, — der nur durch den
fortwährenden Umsatz der ihn konstituierenden Elemente,
durch beständige Form- und Mischungsveränderungen der
organischen Materie, also durch den Nahrungsprozeß in
Wechselwirkung mit der Atmung existieren kann —, seit wir
Kenntnis von ihm haben, in keiner Weise zu größerer Vollendung
emporgestiegen ist, während seine geistigen Fähigkeiten
sich ungeahnt vervollkommnet und seine schöpferische
Tätigkeit staunenerregende Leistungen auf allen Gebieten
der Kunst und Wissenschaft — man denke nur an die Mathematik
! — produziert haben, eine duale Natur, ein
materielles und ein immaterielles Wesen ist.

Da aber der Körper durch pathologische Prozesse nicht
selten einem Siechtum anheim fällt, ohne Unterschied des
Alters, während die geistige Tätigkeit intakt bleibt, so bestätigt
das nur zu deutlich, daß letztere von Faktoren unterstützt
ist, die als materielle weder nachgewiesen werden
können, noch überhaupt vorhanden sind. Der innere Mensch,
das Ich, schreitet demnach progressiv vorwärts, während
seine irdische Hülle, der Körper, in seine Elementarstoffe
zerfällt.

Ich habe nun den Beweis, daß es eine Kraft gibt, die
nie entstanden ist und nie vernichtet werden kann: es ist die
Seele als Einheit der Kräfte, welche die geistige
Welt mit der materiellen in ewiger Verbindung hält.

*


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1909/0305