Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 312
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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312 Psychische Studien. XXXVI. Jahrgang. 5. Heft. (Mai 1909.)

eines fremden Fluidums zum Ausdruck kommen, so setzt
das schon einen sehr starken fremden Willen voraus
Praktische Vergleiche liefern die Gedankenübertragungen.
Hypnotisierter durch Zeichnungen etc.

Was für Hindernisse Gehirneindrücke, die durch jähre-
lange Wiederholung an Stärke gewonnen haben, sein
könlen, davon bekamen wir eL Ahnung, wenn wir
unsere Träume beobachten. Ich meine das im Sinne kritischer
Beobachtung, möglichster Objektivierung gegenüber
dem sich zeigenden Traumbild. Eine solche Objektivierung
im Augenblicke, wo sich ein Traumbild in unserer Seele
abspiegelt, ist ein Schritt näher zur Erklärung von Phänomenen
, wie sie sich bei jedem Schreibmedium abspielen.
Eine solche Trennung des Ichs von den Traumvorgängen
stellt die Frage nach dem Wesen traumhafter Zustände in
ein ganz anderes Licht. Die Traumsymbolik, die seit alter
Zeit in den heiligen Schriften und dem Aberglauben der
Völker eine große Rolle gespielt, wird dadurch ihrer Erklärung
nahe gebracht. Die Traumdeutung setzt den Einfluß
eines fremden Willen voraus, der von dem unseren
verschieden ist und uns Dinge vermittelt, welche sich
unserem Bewußtsein entziehen, ja Dinge anmeldet, die erst
in die Erscheinung treten sollen, also unserem Vorstellungskreise
nicht entsprechen können. Trotzdem sind die Bilder
oftmals unserem Gedächtnisschatze entnommen, sollen aber
nach dem Urteile der „ Traumdeutera eine andere symbolische
„Bedeutung* annehmen. Die Traumsymbolik ist demnach
nichts anderes, als die Verwertung vorhandener Eindrücke
zu Sinnbildern für die Übertragung eines fremden
Willens oder: wie eine Taste drückt der zu einer Warnung,
einer „Ahnung* verdichtete Wille des Unterbewußtseins
auf das Saitenspiel unserer Vorstellungen und läßt besondere
Empfindungen anklingen. Der Anreiz, der das
Netz von anderer Seite trifft, weckt aber sofort auch die
immer arbeitbereite Spinne, den kritischen Apparat, und
während sich die Energien des Körpers diesem zur Verfügung
stellen, zittern nur noch die Fäden nach; doch der
Eindruck einer fremden Berührung bleibt, und damit erlangt
das wachgerufene Traumbild erst seine Bedeutung.
Ich träume z. B. von einem hellen, rauchlosen Feuer. Das
Feuer an sich als wachgerufene Vorstellung ist belanglos,
erst der fremdartige Eindruck, der sich damit verknüpft,
und die Erinnerung an ähnliche Deutungen, die durch
frühere Erfahrungen bestätigt sind, beleben das Bild.

Mit Wahrtraumgabe erblich belastet, habe ich • mich
allmählich daran gewöhnt, meine Träume zu beobachten.


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