Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 336
(PDF, 214 MB)
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83« Psychische Studien. XXXVI. Jahrg. 6. Heft. {Juni 1909)

Stellungen, wie wir ihnen in medianimen und spukhafte^
Vorgängen begegnen.

Ich gebe zu, daß die Leistungen, welche hier kraft der mit
der Organisationskraft verbundenen Phantasie (Imagination)
dem ideoplastischen Vermögen zugemutet werden sollen,
in der Tat ganz außerordentliche sind. Wenn man aber bedenkt
, was diese Kraft schon innerhalb des Körpers in
ihrer abnormen esoneuralen Tätigkeit (z. B. bei der Stigmatisation
) zu vollbringen vermag; wenn man aber weiter bedenkt
, daß sich am Körper von Kindern fremdartige Gebilde
, wie z. B. Hautstellen, die an Behaarung einer Raupe,
einem Tigerfell, einem Mausfell etc. vollkommen gleichen,
entwickeln können, wenn die betreffenden Mütter während
ihrer Schwangerschaft von einem solchen Tiere einen
schreckhaften Eindruck empfangen (sich „ versehentt) hatten,
wodurch infolge einer Objektsuggestion der organische
Bildungsprozeß eine dementsprechende Veränderung erfuhr,
so wird man nach sorgfältiger Vergleichung .der beiden
Arten von Erscheinungen voraussichtlich zu der Ansicht
gelangen, daß es sich in den plastischen Darstellungen, wie
wir ihnen im Mediumismus und speziell im Gespensterspuk
begegnen, um gleich unbegreifliche, nur exoneurale Wirkungen
derselben seelischen Kräfte handelt, wobei in den
durch Trancezustände bedingten Materialisationsphänomenen
neben der Autosuggestion auch die Fremdsuggestion
bei Verursachung derselben eine hervorragende
Rolle spielt.

Wenn es einen sogenannten „Astralleib* gibt, worunter
ich einen nach festen Gesetzen entwickelten geistigen Organismus
verstehe, so kommen wir jedenfalls bei den Gespenster
- und Materialisationserscheinungen damit nicht in
Berührung. Was wir da finden, sind mehr oder weniger
reale, bloß ephemere Schöpfungen der außerkörperlich
wirkenden Traumphantasie. So
wenig den in unseren gewöhnlichen Träumen auftretenden
Gestalten, die denken, reden und handeln, wie es ihnen die
Traumphantasie eingibt, eigenes Leben und Individualität
zugesprochen werden kann, ebensowenig dürfen wir die
Phantome, von denen in Spukgeschichten und im Spiritismus
berichtet wird, als selbständige Wesen betrachten,
sondern bloß als verkörperte Traumgebilde von Wesen, die
infolge des abnormen Zustandes, in dem sie sich befinden,
außerhalb ihrer Organisation (sei dies nun eine grobmaterielle
oder eine aus verfeinerten Substanzen gebildete, mehr •
geistige) physische oder psychische Wirkungen hervorbringen
, clie uns ihre inneren Seelenvorgänge widerspiegeln.


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