Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 377
(PDF, 214 MB)
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I

Kurze Notizen. 377

/Folegraphe Escargotique" — wenigstens in der Theorie —
fix und fertig. Letztere gründete sich auf die Wahrnehmung
, daß, wenn gewisse niedere Tiere, wie die Sehneeken,
miteinander in Berührung gebracht werden, sie sich in
ihren Bewegungen und Verrichtungen identifizieren
. Diese Identität, so versicherte man, dauere fort,
auch nachdem die Tiere wieder von einander getrennt seien,
so zwar, daß, wenn man den Xopf des einen berühre, der
Kopf des anderen, ob auch in größter Entfernung, die Berührung
ebenfalls empfinde und dies durch eine gewisse
Bewegung seines Kopfes an den Tag lege; werde der
Schwanz des einen Geschöpfes berührt, so zeige auch der
Schwanz des andern eine größere oder geringere Erregung
und so fort. Diese Wahrnehmung suchte man praktisch zu
verwerten, indem man jeder Bewegung des Tieres eine
bestimmte Bedeutung unterlegte und daraus eine Art Alphabet
, bezw. ein System von verschiedenen Signalen
zusammensetzte. Zwei französische Naturforscher, All ix
und Benoit, waren die ersten, welche hinsichtlich der
telegraphischen Fähigkeiten der Schnecke eine Reihe ernsthafter
Versuche anstellten und das Ergebnis derselben in
wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlichten. Sie hatten
„zwei Alphabete Schnecken44, in jedem so viele einzelne
Sehnecken, als das französische Alphabet Buchstaben umfaßt
, mithin für jeden Buchstaben eine eigene Schnecke.
Jedes Paar (z. B. das A) war zunächst in Paris miteinander
in Berührung gebracht worden, wodurch die beiden Tiere
die instinktive oder unwillkürliche Fähigkeit erlangt hatten,
zu zittern oder sich zu bewegen, so oft das eine derselben
berührt wurde, wenn sie auch weit von einander entfernt waren.
Ein anderes Paar, genau ebenso behandelt, stellte das B
vor und so weiter bis zum Z. Jetzt schaffte man das eine
Paar über den atlantischen Ozean hinüber: Allix operierte
in Paris, Benoit in New York. Sollte nun ein Wort von
Paris nach der Neuen Welt „geschneckt* werden, so brachte
man die den ersten Buchstaben desselben repräsentierende
Schnecke mittels eines galvanischen Apparates vorerst in
einen Zustand der Erregung. Alsbald erhielt angeblich der
entsprechende Teil des Buchstaben B in Amerika den
gleichen galvanischen Schlag und zeigte die analoge Unruhe,
während alle übrigen Schnecken des Alphabetes vollkommen
ruhig blieben, so daß kein Zweifel obwalten konnte, welche
Schnecke in Paris berührt, d. i. welcher Buchstabe von dort
t elegraphieit worden war. Nachher kamen dann die übrigen
Buchstaben, die zu der Botschaft gehörten, nacheinander an
die Reihe. Die Versicherung des Berichterstatters Allix,

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